Berlin

15. bis 24.08.2016, Bootsferien in Berlin

15.08.2016

Zürich, Tegelsee nach Papenberge

Pünktlich um 12.15 Uhr, landeten wir in Berlin Tegel, zu unserem zweiten Motoryacht-Törn in diesem Jahr. Mit einem Taxi erreichten wir, bei strahlendem Sonnenschein, das Hotel ‚Tegeler Seeterrasse‘, wo wir bereits von Käthy und Heinz erwartet wurden. Ein kurzer Fussmarsch durch eine wunderschöne Parkallee, führte uns zu der schönen ‚Peppermint‘ die an den Steganlagen des Tegelersees vertäut lag.
Während des gemütlichen Aperos, den uns die beiden servierten, besprachen wir das weitere Vorgehen. Da Ernst und ich zwei Jahre zuvor, eine Motoryacht in Brandenburg gechartert hatten und damit auch die Umgebung um Berlin erkundet hatten, nahmen wir den Vorschlag von Käthy und Heinz gerne an, Richtung Stettin zu fahren. Nachdem unsere Siebensachen in der Vorkabine verstaut waren, legten wir ab, zu einem kurzen Schlag, nach Papenberge. Ein schöner Strandweg führte uns zum Restaurant ‚Arthos‘ in Henningsdorf, wo wir den schönen Tag ausklingen liessen. Nichts deutete mehr darauf hin, dass anstelle des schönen Strandweges, vor der Wiedervereinigung Deutschlands, eine Mauer stand und damals Mauerweg hiess!!

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16.08.2016

Papenberge – Niederfinow

Nach tiefem Schlaf und ausgiebigem Frühstück, verliessen wir Papenberge und fuhren auf dem Havel-Oder-Kanal, vorbei an herrlichen Landschaften, grünen Wäldern und Auen und konnten in solcher Natur, so richtig die Seele baumeln lassen. Die ‚Peppermint‘ ist eine ‚Boarncruiser‘ 41 mit zwei Doppelkabinen, zwei Nasszellen, einem grosszügigen Esstisch, mit bequemen, hellen Polstern, einer grossen Pantry und einem gemütlichen Salon. Im Cockpit gibt es zwei Sitze vor- und neben dem Steuerrad, sowie einem bequemen Sofa für 4 Personen und einem Tisch, wo man sich beim Fahren, zum Essen, zum Apero, oder einfach zum Relaxen gerne niederlässt. Je länger wir unterwegs waren, umso dichter wurden die Wolken. Die Schleuse Lehnitz, mit einem Hub von 5.50 m, erreichten wir noch bei trockenem Wetter, aber tief verhangenem Himmel. Das Schiffshebewerk Niederfinow jedoch, das so speziell war, wollten wir unbedingt noch trocken erleben, um gute Fotos zu machen. Doch genau vor dem Hebewerk Niederfinow, in deren Schleuse 36 Höhenmeter überwunden werden, entleerte sich der Himmel brutal! Mit einem Aufzug, an dicken Stahlseilen, wird das Schiff, in einer Wanne schwimmend, entweder hinauf- oder hinuntergefahren, ein architektonisches Meisterwerk! Da auch die Berufsschiffe immer grösser und länger werden, wird neben dem ‚alten‘ Hebewerk, bereits ein neues, noch gigantischeres Gebäude erstellt! Nachdem wir diese riesige Schleuse passiert hatten, legten wir müde, aber um einige Erlebnisse reicher, um 18.45 Uhr am Wartesteg an und wurden von Käthy mit einem feinen Nachtessen bekocht.

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17.08.2016

Niederfinow – Gartz

Bereits um 10.00 Uhr fuhren wir los, auf dem Hohensaaten-Friedrichsthaler Kanal, vorbei an einem über 800 Jahre alten Rundturm von Stolpe, den, so wird vermutet, der Dänenkönig Knud VI (1182-1202) zur Sicherung seiner Herrschaftsinteressen in Auftrag gab. Der Stolper Turm gehört zu den mächtigsten Wehrtürmen Europas. Auf der West-Oder ging unsere Reise weiter Richtung Gartz. Dort angekommen, machten wir an einem Gästesteg fest und wurden vom Hafenmeister freundlich begrüsst. Die Duschen und Toiletten machten einen sehr guten Eindruck, alles war sauber und fürs Frühstück konnte man frische Brötchen bestellen. Als wir uns nach einem Restaurant zum Essen erkundigten, wurde uns die ‚Pommernstube‘ empfohlen, die wir nach kurzem Fussmarsch erreichten. Im Gartenrestaurant, mit rustikalen Tischen und Bänken, wurden wir freundlich bedient und das Essen mundete allen vortrefflich. Zurück auf dem Schiff, wurden Ernst und ich zum ‚Rummikub‘ spielen eingeführt und da auch wir immer besser wurden, behielten wir das Spielen nach dem Essen bei, wobei die Männer ‚vergifteter‘ spielten als wir, aber das ist ja nichts Neues, oder?

 

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18.08.2016

Gartz – Stettin

Die Weiterfahrt von Gartz Richtung Stettin betrug nur wenige Meilen, sodass wir schon um 12.50 Uhr am Stadthafen von Stettin festmachten. Stettin ist die Heimat des grössten Meereshafens in Polen und gleichzeitig die siebtgrösste Stadt des Landes. Sie spielte eine wichtige Rolle bei den antikommunistischen Bewegungen von 1970 und dem Aufkommen der Gewerkschaft Solidarnosc in den 1980er-Jahren. Die Stadt machte einen sauberen Eindruck auf uns, als wir uns zu einer der diversen Attraktionen aufmachten, dem Café 22. Wie der Name schon aussagt, liegt das Café in der 22 Etage, von wo man eine fantastische Aussicht über die Stadt hat. Auf dem Rückweg sahen wir ein paar Studentinnen, die vor einer Anwaltskanzlei eine Rauchpause machten und fragten sie, wo man gut essen könne in Stettin. In perfektem Englisch gaben sie uns einen guten Tipp, dem wir am Abend nachgingen und nicht enttäuscht wurden! Im Restaurant ‚Harnas‘ einem wunderschönen Gebäude mit blauer Fassade, mitten in der Altstadt, bekamen wir in rustikaler Ausstattung und freundlicher Bedienung, ein fantastisches Essen serviert. Die Preise sind ebenso unschlagbar, bezahlten wir doch für Essen, Wein und Mineralwasser für 4 Personen sagenhafte 43 Euro!

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19.08.2016

Stettin

Nach dem Frühstück begaben wir uns zur 2014 neu erbauten Philharmonie von Stettin. Davor trat das Orchester im Saal des Stettiner Rathauses auf. Das neue fünfgeschossige Gebäude hat zwei Konzertsäle mit 953 und 192 Plätzen. Auf der Bühne ist Raum für 120 Musiker und 110 Sänger vorgesehen. Seit 1958 trägt die Philharmonie den Namen des polnischen Komponisten Mieczyslaw Karlowicz. In der Eingangshalle befindet sich ein Café wo man Getränke, Süssigkeiten und Snacks konsumieren kann. Zu den Räumlichkeiten in den oberen Etagen war der Zutritt leider verboten, was ja auch verständlich ist, bei den Massen von Touristen, die da ständig unterwegs wären! Bei der Touristeninformation buchten wir eine Stadtrundfahrt, die allerdings nur in Englisch angeboten werden konnte. Dafür erwartete uns ein Kleinbus, in dem wir, nur zu sechst, die Stadt erkunden konnten. Wir fuhren vorbei, an historischen Gebäuden, altehrwürdige Kirchen und bestaunten den riesigen Botanischen Garten, wo wir einen Halt einlegten. Bei der Rückkehr besuchten Ernst und ich die Basilika ‚Jakuba- Apostola‘ und fuhren mit dem Lift in den 56 m hohen Kirchturm, wo wir noch einmal die fantastische Sicht auf die Stadt geniessen konnten.
Im Restaurant der Bierbrauerei ‚Nowy Browar‘ genehmigten wir uns eine feine Mahlzeit, zu der natürlich ein köstliches Bier nicht fehlen durfte!

 

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20.08.2016

Stettin – Oderberg

Bei regnerischem Wetter, verliessen wir Stettin um 09.30 Uhr, doch bereits nach zwei Stunden lachte die Sonne wieder vom Himmel und wir setzten unsere Reise, wieder in entgegen gesetzter Richtung, fort. Auf dem Hohensaaten-Friedrichsthaler Kanal fuhren wir an herrlichen Naturschutzgebieten, mit Schwärmen von Wildgänsen, dunklen Eichen und hohen Tannenwäldern vorbei, einfach herrlich! Um 16.45 Uhr manövrierten wir die ‚Peppermint‘ an einen Gästesteg der Oderberg-Marina, sassen anschliessend gemütlich im Cockpit beisammen und genehmigten uns einen Einlaufdrink.

 

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21.08.2016

Oderberg – Marienwerder

Heute war Sonntag und da gibt es natürlich viele Ausflugsschiffe, was wir zu spüren bekamen, als wir das Hebewerk Niederfinow wieder erreichten. Einige Touristenboote bieten dafür Extrafahrten an und fahren gezielt nur über die Schleuse und wieder zurück. Natürlich ist so ein Hebewerk, mit 16 m Höhenunterschied, eine Attraktion und wird daher fleissig gebucht. Uns bescherte es deshlab eine Stunde Wartezeit, dafür hatten wir schönes Wetter und nicht, wie auf der Hinfahrt, strömenden Regen! Wir genossen die Fahrt über die Schleuse auch sehr und viele Ausflügler standen auf der Brücke oben und bestaunten die Szenerie gebührend, als das Hebewerk die schweren Schiffe mühelos in die Höhe hievte und wir schliesslich auf gleicher Höhe bei ihnen ankamen. Eine kleine, gepflegte Marina, mit Restaurant, erwartete uns, als wir schliesslich um 15.45 Uhr in Marienwerder ankamen. Käthy und ich begaben uns zum Hafenmeister und reservierten einen Tisch fürs Abendessen. Zurück auf dem Schiff, hatten sich Heinz und Ernst bereits mit den Stegnachbarn, Sylvia und André aus Hamburg, bei einem Glas Bier angefreundet. Auch Käthy und mir wurde ein Gläschen Kräuterlikör angeboten und als wir später im Restaurant ankamen, sassen unsere Nachbarn bereits dort und wir gesellten uns zu ihnen. Es wurde eine lange, feuchtfröhliche Nacht und wir sassen auf der ‚Peppermint‘ noch beisammen, bis lange über Mitternacht hinaus!!

 

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22.08.2016

Marienwerder – Oranienburg

Trotz feuchtfröhlicher Nacht, um 10.00 Uhr waren wir und auch Sylvia und André, bereit zum Auslaufen. Auf dem Oder-Havel-Kanal passierten wir die Schleuse Lehnitz, die uns ca. 5.50 m nach unten schleuste. Dabei muss man höllisch aufpassen, dass die Leinen sich nicht verheddern und sie immer wieder nachführen. Doch mit vier Personen geht das ja noch, aber Käthy und Heinz sind meistens allein und da dürfen keine Fehler passieren. Die Schleuse Lehnitz ist 11.92 m breit und hat eine Kammerlänge von 125 m. Sie wurde 1940 fertig gestellt und wahrscheinlich waren auch Insassen des KZ Sachsenhausen bei diesem Bau eingesetzt worden! Am frühen Nachmittag erreichten wir Oranienburg, einen schönen idyllischen, ruhigen Hafen, mit Familiengärten gesäumt. Mit den Bordfahrrädern der ‚Peppermint‘ begaben sich Käthy und ich auf Einkaufstour. Immer wieder kam uns etwas uns den Sinn, das nicht auf dem Einkaufszettel stand und landete im Einkaufswagen. Schliesslich waren unsere Taschen so voll, dass wir die Fahrräder stossen mussten zum Schiff zurück und das war ein ziemlich weites Stück Weg! Dafür gab es ein wunderbares Nachtessen auf dem Schiff und auch ein Spielchen in Ehren danach, liessen wir uns nicht nehmen.

 

23.08.2016

Oranienburg – Tegelersee

Bei leichtem Nieselregen verliessen wir Oranienburg und fuhren auf dem engen, von Bäumen gesäumten Fahrwasser, auf die eigentliche Wasserstrasse, die uns über Pappenberge zurück zum Tegelersee führte. Inzwischen hatte es aufgeklart und die Sonne lachte vom Himmel, was uns veranlasste, einen Zwischenhalt am Gästesteg von Pappenberge zu machen und uns bei einem Glas Wein, köstliche Lachsbrötli einzuverleiben. Anschliessend machten wir uns auf unsere (Ernst und Silvias) letzte Bootsreise auf der ‚Peppermint‘ und legten kurze Zeit später am Hafen von Tegel an. Ein feines Nachtessen im ‚Fishermans‘ rundete unsere schönen Bootsferien ab.

 

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24.08.16 Tegelsee – Zürich

Wir bedanken uns herzlich bei Käthy und Heinz, über ihre Grosszügigkeit und wie sie uns ihre schöne Yacht zur Verfügung stellten. Ernst konnte fast alle Anlegemanöver fahren und wenn etwas nicht gleich auf Anhieb klappte, so blieb der Skipper immer die Ruhe selbst!

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