Côte d’Azur und Besuch von Fanny und Urs
17.04.04 Ankunft in Port Camargue
Frühmorgens um 03.30 Uhr, bei Nieselregen, verliessen wir unser Heim und bereits um 12.30 Uhr standen wir in Port Camargue vor unserem Schiff. Bei sonnigem Wetter, konnten wir das Schiff mit unserem vielen Krimskrams beladen und unser Auto gewann merklich wieder an Bodenhöhe! WFrühmorgens um 03.30 Uhr, bei Nieselregen, verliessen wir unser Heim und bereits um 12.30 Uhr standen wir in Port Camargue vor unserem Schiff. Bei sonnigem Wetter, konnten wir das Schiff mit unserem vielen Krimskrams beladen und unser Auto gewann merklich wieder an Bodenhöhe! Wenn wir jedoch dachten, wir kämen jetzt vom Winter in den Frühling, so sahen wir uns gründlich getäuscht. Es war auch hier noch empfindlich kalt, die Sonne war noch kraftlos und es blies uns ein kräftiger Wind um die Ohren. Unsere beiden Elektroofen, schufen uns jedoch alsbald eine wohlige Wärme im Schiff, sodass wir uns nach getaner Arbeit auch hier wieder wie zu Hause fühlten. Umso mehr, als unsere Freunde, Angelika und Gérard, die hier in P.C. wohnen und an unserem Steg auch eine Segelyacht ihr Eigen nennen, verkündeten, der Apéro sei bereit! So verbrachten wir schon am ersten Tag ein gemütliches Beisammensein und freuten uns über den gelungenen Start in die neue Saison!
25.04.04 Port Camargue
Heute besuchten uns Erika und Georg auf unserem Schiff. Die beiden haben ein Haus in Bezier, ca. 1 Autostunde von Port Camargue entfernt und weilten noch bis Ende April in Frankreich. Es war ein wunderschöner, warmer Tag den wir uns ausgesucht hatten und so unternahmen wir zusammen eine kleine Segeltour in der Bucht vor Port Camargue.
26.04.04 Trockendock
Pünktlich um 10.00 Uhr fuhren wir in das Wasserbecken, wo unser Schiff von den Kranführern in die Gurten gehievt- und an den Platz transportiert wurde, an dem es die nächsten 5 Tage mit Schleifen und Polieren wieder auf Vordermann gebracht wurde.
30.04.04 Einwasserung
Wiederum bei schönstem Wetter, fand um 14.00 die Einwasserung statt. Die Kranführer versahen ihr Handwerk mit grösster Sorgfalt und freuten sich riesig über die Schweizer Schokolade die wir jedem von ihnen überreichten. Auch Gérard und Angelika waren da und halfen, die Kartonstreifen unter die manchmal recht schmutzigen Gurte zu schieben, denn schliesslich war das Schiff jetzt auf Hochglanz poliert! Dafür gab’s diesmal den Apéro auf der ‚Antigua‘ und uns schien es, der Frühling mache sich langsam bemerkbar.
03.05.04 bis 09.05.04 Besuch von Fanny und Urs
Von wegen Frühling! Heute schien es nur einmal zu regnen, nämlich ununterbrochen und wir hatten gehofft, die prall gefüllten Wäschesäcke noch los zu werden, bevor unser Besuch eintraf. Wir beschlossen, an Stelle von Leinen zu spannen, die Wäsche zu tumblern und somit war dieses Problemchen gelöst. Wir befanden uns noch in der Wäscherei, als unsere Freunde anriefen, dass sie, von Barcelona kommend, in Port Camargue eingetroffen seien. Sie hatten von Mallorca aus die Nachtfähre genommen, da das für die kommende Woche wahrscheinlich die letzte Gelegenheit war, um das Festland zu erreichen. Starkwind und Seegang waren angesagt und somit fiel auch der geplante Törn ins Wasser, den wir mit den beiden unternehmen wollten. Ihnen war das aber ziemlich egal, da sie lieber Ausflüge in der Gegend unternehmen wollten, was wir auch ausgiebig taten. Les St. Marie de la mer, Aigue-Mortes, (mit feinem Essen im „Le Galien“) Plage Süd, Espiguette, alles wurde erkundet und am 09.05. fuhren unsere Freunde für einen Monat in die Schweiz, um dann wieder in ihre neue Heimat, die Balearen, zurück zu kehren.
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16.05.04 Carry le Rouet
Nachdem sich der Wind nun endlich ausgetobt hatte und die Wettervoraussage für die nächsten Tage viel Sonne ankündigte, starteten wir zu unserem Segeltörn. Um 07.00 Uhr verliessen wir unseren Hafen Richtung Osten, Marseille entgegen. Nach ca. 3 Stunden unter Motor, frischte der Wind auf und wir konnten Segel setzen. Immer heftiger blies er uns in die Segel und schlussendlich hatten wir satte 6 Beaufort, statt der angekündigten 3 – 4! Dafür rauschten wir umso schneller unserem Ziel entgegen und erreichten Carry le Rouet um 16.15 Uhr. Eine böse Überraschung erlebten wir dann 2 Stunden später. Ein Segler kam in den, bis auf den letzten Gästeplatz ausgefüllten Hafen und rief uns zu, wir hätten seinen Platz belegt! Hier galt jedoch die Regel, dass derjenige der zuerst da ist, eben einen Platz hat und wer zu spät kommt, hat das Nachsehen! Nach einem Anlegemanöver an der Tankstelle, zeigte er uns eine Rechnung von der Capitainerie, die ihm bescheinigte, für 3 Monate einen Gästeplatz zu belegen. Auf dem Papier stand jedoch schwarz auf weiss Nr.11, wir jedoch befanden uns auf Platz Nr.10! Aber auch an Platz 11 stand nichts von einer Reservation! Zum Glück hatte einer der Gästelieger einen Bekannten im Hafen, dessen Platz für 2 Tage frei war und so verholte denn, mit knirschenden Zähnen, unser Nachbar auf Platz 11 an diesen Hafenplatz und die arme Seele hatte Ruhe! Am nächsten Tag unternahmen wir eine kleine Wanderung entlang eines wunderschönen Küstenweges, mit herrlichem Meeresblick und waren mit uns und der Welt mehr als zufrieden.
18.05.04 Bandol
Um 10:00 Uhr liessen wir den Hafen von Carry le Rouet hinter uns, vorbei an Marseille, wo man die goldene Staue auf dem Dach der Kirche „Notre Dame de la Garde“ von weitem sehr gut sehen kann. Vorbei an der vorgelagerten Insel vor Marseille und Château d’If, dem früheren Gefängnis, das Alexandre Dumas in seinem Roman ‚Der Graf von Monte Cristo‘ beschrieb. Mein Skipper hat gute Arbeit geleistet, perfekt lotst uns der GPS zwischen den Kalkfelsen hindurch, wo ab und zu schmale Spalten ersichtlich sind, die sich als die bekannten Calanques entpuppen, in denen man bei gutem Wetter auch mal über Nacht bleiben kann. Die Sonne schien aus herrlich blauem Himmel, wie man ihn nur in den Bergen, oder am Meer erlebt und wir waren von der Schönheit dieser Gegend wieder einmal überwältigt. Auf dieser Fahrt besprachen wir das weitere Vorgehen unserer Reise und beschlossen, die Provence und die Côte d’Azur einer langen Reise über Korsika, nach Sardinien, vorzuziehen. Schliesslich erreichten wir Bandol, auch so ein schöner Ort in der Provence, und bekamen problemlos einen Platz für 2 Nächte am Gästesteg vis-a-vis der Capitainerie. Am anderen Tag, liessen wir uns das Frühstück im Cockpit schmecken. Der Zopf, den der Skipper auf der Fahrt von Port Camargue nach Carry le Rouet gebacken hatte, schmeckte immer noch ausgezeichnet und wir liessen uns genügend Zeit dafür. Am Nachmittag waren wir wieder über 3 Stunden zu Fuss unterwegs. Der Strasse an der Küste entlang, gab es jede Menge Einkaufsläden und Restaurants und die Leute liessen sich bereits wieder in den gemütlichen Sesseln nieder und nippten an ihren eisgekühlten Getränken.
20.05.04 Porquerolles
Die Wettervorhersage für die nächsten beiden Tage sah gut aus, danach sollte es angeblich Gewitter geben. Wir sehnten uns nach Inseln und Ankerbuchten, was beides für Porquerolles zutraf und fuhren um 12 .00 Uhr los. Leider traf uns der Wind genau auf die Nase, sodass wir zunächst unter Maschine liefen, doch nach ca. 1/3 der Wegstrecke konnten wir Segel setzen, was zwar nicht mehr so schnell- aber desto gemütlicher war. In Porquerolles fand über Auffahrt eine Segelveranstaltung statt und der Hafen war natürlich ausgebucht. Immer wenn wir in der Nähe unseres Zielhafens sind, schalten wir Kanal 9 ein, (Frequenz zwischen Capitainerie und Schiffen vor dem betreffenden Hafen) um evtl. nach einem freien Platz zu fragen, oder um zu hören ob uns das Hafenbüro aufruft. Deshalb hörten wir auch, wie viele Schiffe abgewiesen werden mussten, die sich noch einen Gästeplatz ergattern wollten. Für uns war es klar, dass wir ankern wollten und wir suchten uns einen Platz in der Abdeckung der Burgruine Alicastre.
21.05.04 Porquerolles
Nach einer ruhigen Nacht am Anker, konnten wir bei strahlender Sonne im Cockpit frühstücken. Eigentlich hatten wir gehofft der ‚Gipfeliexpress‘ sei schon in Betrieb (in den Sommermonaten werden am Morgen Backwaren ans Schiff geliefert) aber leider war weit und breit kein Boot zu sehen. Zum Glück hatten wir in Bandol noch Frischbackbaguette eingekauft und so mangelte es uns an nichts! Aber eines war klar, der Skipper musste wieder in die Hosen und einen Zopf backen, damit wir die Ankerbucht auch wirklich geniessen konnten. Der Tag verging wie im Fluge und wir waren gespannt wie sich das Wetter weiter entwickelte, zumal der Hafen bis am Sonntag besetzt war.
22.05.04 Porquerolles
Frühmorgens um 05.00 Ur, hörten wir leise Klopfgeräusche auf dem Deck, es regnete! Unser Barometer sah das voraus, doch wir wollten ihm nicht so recht glauben, zumal die Wettervorhersage von Wind bis zu 6 Beaufort sprach, der die Wolken ja wegblasen würde. Doch er behielt recht, wenn es auch nur für 3 Stunden war, denn um 08.00 Uhr frischte der Wind auf und die Sonne schien wieder aus heiterem Himmel. Über dem Festland standen Cumulus-Wolken hoch am Himmel, aber das war eher ein gutes Wetterzeichen. Da das Schiff am Anker immer im Wind steht, ist man hinter dem Sprayhood (ähnlich einem Kinderwagenverdeck) über dem Niedergang gut vom Wind geschützt und so konnten wir wieder mit Panoramablick frühstücken. Eigentlich hatten wir vor, das Schlauchboot aufzupumpen und damit an Land, oder in die nächsten Buchten zu tuckern, aber Wind und Wasser waren uns einfach noch zu kalt dafür. Am nahen Sandstrand badeten trotzdem schon einige Unentwegte und die Schiffe kamen und fuhren weg, es war immer etwas los. Für uns hat das Essen auf dem Schiff irgendwie einen höheren Stellenwert als zu Hause und so war denn auch der Braten aus dem Ofen, den wir zum Nachtessen zubereiteten, ein kleiner Höhepunkt des Tages!
23.05.04 Porquerolles
Wir zehrten immer noch von dem feinen Zopf, der dem Skippy wieder voll gelungen war und anschliessend gab es einen kleinen Schiffsputz. Wieder mal Staub wischen, Böden aufwaschen, Decken und Teppiche ausschütteln, etc. Heute wollten wir in den Hafen und am Sonntag war es besser nicht zu spät einzulaufen, das Platzangebot ist dann auch höher. Um 15.00 Uhr erreichten wir den Gästesteg und fanden einen ruhigen Platz in der hinteren Hälfte der Steganlage (weiter vorne hat man die ein- und auslaufende Fähre genau vis-a-vis)! Wir meldeten uns auf der Capitainerie und bezahlten den Liegeplatz im voraus für 3 Tage. Anschliessend genehmigten wir uns einen Pastis im Cockpit, danach machten wir einen kleinen Bummel durch das Dorf und beschlossen die Inselwanderung auf den nächsten Tag zu verschieben.
24.05.04 Porquerolles
Ein kräftiger, kalter Wind aus Nordost blies uns ins Gesicht heute Morgen, was uns veranlasste im Schiff zu frühstücken. Nachdem wir die Homepage auf den neusten Stand gebracht hatten, zogen wir uns warm an und machten uns zur besagten Inselwanderung auf. Kaum befanden wir uns im Schutz der Bäume, spürten wir den Wind nicht mehr und wir entledigten uns eines Teils der warmen Bekleidung. Über einen schmalen Pfad ging es bergauf und auf dem Grat angekommen, eröffnete sich uns eine fantastische Aussicht auf das Meer und über viele kleinere und grössere Ankerbuchten. Bis zur ‚Mas du Langoustier‘, einem ****Hotel und Restaurant führte uns der Weg und da liessen wir uns im Garten in einem der bequemen Sessel nieder und genehmigten uns ein eisgekühltes Getränk. Im nachhinein waren wir froh, dass unsere Frage nach einem Snack oder einem Stück Kuchen verneint wurde, da am Nachmittag nur die Bar in Betrieb war. Das einfache Mineralwasser kostete nämlich satte 10 Euro, ein stolzer Preis fanden wir, aber das Ambiente war wirklich erstklassig und wir bereuten nicht, da gewesen zu sein.
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25.05.04 Porquerolles Phare de La Croix
Der Wetterbericht, den wir um 07.40 Uhr auf Kanal 80 hörten, versprach eigentlich einen schönen Tag mit leichter Bewölkung und wenig Wind. Doch 1 Stunde später pfiff ein kalter Wind durch die Wanten und so machte uns das Auslaufen keinen Spass. Wir hatten vorgesehen, die Insel Port Cros anzulaufen und nochmals 2-3 Tage in der Ankerbucht zu verweilen. Aber so nicht! Also verlängerten wir unseren Aufenthalt hier kurzerhand um einen Tag und marschierten wieder los, diesmal in eine andere Richtung, dem Leuchtturm ‚Phare de la Croix‘ entgegen. Vorbei ging es an Oliven- und Zitronenplantagen, an Reben und herrlichen Palmen und unter den schattigen Pinien und Fichten war das Wandern ein Vergnügen. Auch den Wind spürte man hier nicht mehr und mit kurzen Hosen und Shirts waren wir genau richtig angezogen. Nach einer Stunde standen wir vor dem Turm und oh, welche Überraschung, wir konnten sogar hinaufsteigen und den mächtigen Scheinwerfer aus der Nähe begutachten, ein tolles Gefühl und natürlich eine fantastische Aussicht! Zufrieden marschierten wir zurück zu unserem Schiff und freuten uns auf den selbstgebackenen Früchtekuchen, den wir uns später im Cockpit genehmigten.
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26.05.04 Port Man
Nachdem wir uns in dem kleinen Supermarkt von Porquerolles noch mit frischem Obst und Gemüse eingedeckt hatten, verliessen wir den Hafen Richtung Insel Port Cros. Nur 12 Seemeilen von Porquerolles entfernt liegen 3 Inseln dicht beieinander, von denen jedoch nur Port Cros frei zugänglich ist. Die Ile de Bagoud steht unter Naturschutz und – welche Gegensätze – die Ile du Levant ist zu 3/4 Militärgebiet! Als wir uns Port Cros näherten, wurden wir von der Mannschaft eines Polizeibootes gestoppt und nach unserem Ziel gefragt. Wir wurden darauf hingewiesen, dass wir auf keinen Fall zwischen den Inseln durchfahren dürfen. Später hörten wir auch warum, es wurde scharf geschossen, auf der Rückseite der Insel fanden Manöver statt! Wir fanden einen schönen Ankerplatz in der Bucht von Port Man, die von grünen Nadelbäumen umsäumt war, aus denen man Vogelgezwitscher hörte, die ab und zu von Mövenschreien übertönt wurden. Ansonst war es herrlich ruhig und wenige Schiffe lagen mit uns vor Anker.
27.05.04 Besuch von ‚Buon Vento‘
Wir verbrachten eine ruhige Nacht und hatten herrlich geschlafen. Kein Wunder, die Bucht ist nur gegen Nord-Osten offen, sonst ist man von allen Seiten vor Wind und Wetter geschützt. Dazu wurden wir wieder mit Sonnenschein und blauem Himmel empfangen und schon bald duftete es herrlich von frischem Kaffee aus der Pantry der ‚Antigua‘. Heute erwarteten wir Besuch von Ernst Bürgisser, der mit seiner Yacht ‚Buon Vento‘, einer Henry Wauquiez 43, und drei Freunden auf einem Törn von Cap d’Agde nach St. Tropez unterwegs war. Auch er kam von Porquerolles und legte bei uns in Port Man einen Zwischenhalt ein. Es wurde eine gemütliche Plauderrunde auf unserem Schiff, die wir natürlich noch mit feinem Rosé und Apérogebäck krönten. Um 15.00 Uhr lösten wir die Leinen und Ernst machte sich mit seinen Mannen wieder auf den Weg Richtung Cavalair. Wir verbrachten den Rest des Tages mit faulenzen und lesen im Cockpit und es wurde uns wieder einmal bewusst, was es doch für ein Privileg war, so richtig Zeit zu haben, zu bleiben wo es einem gefällt!
28.05.04 Port Cros Village
Heute zog es uns schon früh aus den Federn, wir wollten auf die Insel und den kleinen Ort von Port Cros besuchen. Dazu mussten wir zuerst noch unser Beiboot aufpumpen und zu Wasser lasssen, bis dahin hatten wir es noch nicht gebraucht, wir konnten immer bequem vom Steg aus zu Wanderungen aufbrechen. Da das Wasser ruhig- und und auch der Wind nur schwach war, beschlossen wir an Land zu rudern. Am Ende der Bucht befand sich ein schöner Holzsteg, der zu einem kleinen, eingezäunten Anwesen mit nur einem Haus darauf gehörte. Da banden wir das Boot an und schlossen es mit einem Fahrrad-Schloss ab, sicher ist sicher! Der Weg, der uns nach ca. 2 Stunden nach dem Ort führte, übertraf unsere Vorstellungen bei weitem. Unter einem Blätter- und Baumnadeldach, schlängelte sich der schmale Pfad den Klippen entlang, bergauf, bergab und auf dem weichen Waldboden war es herrlich zu wandern. Port Cros bestand aus wenigen Häusern, zwei Bootsstegen, einer Anlegestelle für kleinere Personenfähren und einigen Bojen, die man auch mieten konnte, um das Schiff festzumachen. Strom gibt es nicht an den Stegen und Wasser darf man max. 20 Liter pro Schiff bunkern. Mehrere Restaurants am Ufer rundeten das Ferienidyll ab, das sich uns bot und die liebliche Bucht mit dem hellblauen Wasser, gefiel uns wirklich ausgezeichnet. Trotzdem genossen wir die Ruhe wieder sehr, als wir am Abend zurück zu unserem Schiff ruderten und wir uns müde ins Cockpit sinken liessen.
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29.05.04 Cavalair
Letzte Nacht schliefen wir nicht so gut, wie wir es bis anhin gewohnt waren. Es blies ein kräftiger Wind von Nordost, dazu rollten Wellen in die Ankerbucht und liessen die Boote stampfen, nicht sehr angenehm! Das war jedoch nicht der einzige Grund, weshalb wir nach Cavalair in den Hafen liefen. Wir brauchten mal wieder Wasser und Strom (schliesslich muss ja die Homepage nachgeführt werden) und ausserdem bestand eine ziemlich unsichere Wetterlage. Die Meteo berichtete von Starkwind und Gewittern die sich bilden könnten, aber man wusste nicht so genau wann- und welche Region betroffen sein würde. Leider konnten wir kein Segel setzen, als wir die Bucht von Port Man verliessen, der Wind kam genau aus der Richtung in die wir fuhren und so liefen wir unter Motor nach 2 1/2 Stunden in Cavalaire ein. Der Hafen liegt gut geschützt in einer weiten Bucht und ist rundherum von grünen Hügeln umgeben, aus denen man teilweise nur die Dächer der vermutlich wunderschönen Villen sieht. Uns gefällt der Hafen sehr, auch die Infrastruktur ist denkbar gut und doch geht es nicht so mondän zu und her wie z.B. in St. Tropez! Nach einem kleinen Imbiss, schlenderten wir durch den Ort und kauften uns auf dem Rückweg das Abendessen ein, Riz Casimir gab es, falls es jemand Wunder nimmt!
30.05.04 Cavalair
Heute haben wir nachgeholt, was wir letzte Nacht versäumt hatten und wieder einmal tüchtig ausgeschlafen. Unter wolkenlosem Himmel nahmen wir anschliessend im Cockpit das Frühstück ein. Von der Capitainerie haben wir einen guten Hafenplatz, an der Innenmole, zwischen Dauerliegern, erhalten. So blieben wir von den ein- und auslaufenden Charteryachten verschont, deren Anlegemanöver an fremde Schiffe manchmal recht ruppig sein können! Na ja, auch wir mussten es ja mal lernen, aber wenn es sein eigenes Schiff ist das angerempelt wird, hört dann der Spass eben auf! Jedenfalls hatten wir hier einen Logenplatz und halfen auch zahlreichen Crews beim Anlegen. Am Nachmittag machten wir uns auf die Suche nach den Ortbussen, die diverse Destinationen, zwischen Toulon, St.Tropez, bis nach Menton anboten. Eigentlich wollten wir uns ein Cabriolet mieten und auf eigene Faust die umliegenden Orte erkunden, aber für Morgen war der Wetterbericht nicht sehr viel versprechend und so beschlossen wir, den Bus nach St.Tropez zu nehmen und merkten uns die Abfahrtszeiten auf dem ausgehängten Fahrplan. Da die Einkaufsläden hier, auch an Pfingsten geöffnet waren, deckten wir uns wieder mit kleinen Leckerbissen ein und freuten uns bereits wieder auf den nächsten Tag
31.05.04 Cavalair Besuch in St.Tropez
Der Himmel war tatsächlich verhangen, als wir erwachten, aber es war warm und ab und zu liess sich sogar die Sonne blicken. Wir bestiegen den Bus nach St.Tropez um 13.00 Uhr und nach einer halben Stunde waren wir bereits da. Wir waren neugierig, wie sich der Ort präsentierte, waren wir doch im Jahr 1991 mit Judith und Dani Böni, unseren damaligen Nachbarn, auf einer Charteryacht, Gäste in diesem Hafen. An der Hafenmole, direkt vor der Capitainerie, lagen wir damals und viele Touristen schauten neugierig, manchmal sogar ein bisschen neidisch auf unsere schöne Yacht. Doch wie hat sich das einst idyllische Städtchen mit seinem nostalgischen Hafen verändert! Megayachten reihten sich an Megayachten und tausende Leute pilgerten an ihnen vorbei, schauten zum Teil ehrfürchtig, wie sich die noblen Herrschaften darauf räkelten und man konnte sich fragen, wer denn nun wen ‚begafft‘, denn man hatte das Gefühl, dass die Besitzer es sichtlich genossen, ja geradezu erwarteten, dass sie vom ‚Pöbel‘ bestaunt wurden. Das Städtchen gefiel uns zwar immer noch und es war auch immer noch die selbe Kirche, aber wir empfanden alles zu überlaufen und die riesigen Yachten erdrückten alles liebliche von dem Ort. Wir waren froh, nicht mit dem Schiff hierher gekommen zu sein und kriegten erst wieder richtig Luft, als wir aus dem Bus stiegen in Cavalaire.
01.06.04 Cavalair
Ein kräftiger Wind pfiff durch die Wanten und liess die Boote im Hafen schaukeln. Es war jedoch kein unangenehmes Rütteln, eher ein Wiegen, das man sehr gut ertragen kann. Dafür war der Himmel auch wieder blau und von Regen keine Spur! Wir wollten heute weiter reisen nach Fréjus, aber der Wind war uns zu stark, mit 6 bis 7 Beaufort, ausserdem war es uns egal, ob wir nun hier im Hafen waren oder dort, wir hatten keine Eile. Wir wollten auch wieder mal kleinere Arbeiten erledigen, wie Wäsche waschen, Schiff putzen und dem Skipper war eine Bilgenpumpe, die er versetzen wollte, schon lange ein Dorn im Auge. Alles konnten wir zu unserer besten Zufriedenheit erledigen und anschliessend spazierten wir der Küste entlang und genossen den warmen Wind, der uns die Haare zerzauste. Falls die Prognosen für Morgen weiter Starkwind ankündigen sollten, würden wir wieder mal eine Wanderung unter die Füsse nehmen.
02.06.04 Cavalair
So kam es denn auch, weiter Starkwind und deshalb schnallten wir die Turnschuhe an und wanderten in westlicher Richtung den Hügel hinauf, um die kleinen Calanques von Cavalair zu bestaunen. Es waren sehr kleine, aber reizvolle Buchten, die allerdings nur für einen Tageshalt gut waren, z. Teil war der Grund felsig und geschützt vor Wind und Wellen war man da auch nicht. An schönen Villen kamen wir vorbei, doch leider mussten wir die Strasse benützen, es ab keine so reizvollen Wege an diesem Küstenabschnitt, wie anderswo. Aber schön war es doch und wir genossen den Blick übers Meer immer wieder gerne.
03.06.04 Fréjus
Obwohl der Himmel schon ziemlich bedeckt war, wollten wir weiter. Allzu lange hielten wir es jeweils nicht aus, in ein- und demselben Hafen! Vom Wind her gab es kein Problem mehr und so verliessen wir Cavalaire um 11.30 Uhr Richtung Osten. Unter Segel liefen wir so um 5 Knoten, bis nach 1 1/2 Stunden Fahrt, der Wind genau von vorne kam und die Segel nur noch klatschend hin und her schlugen. Kaum hatten wir sie geborgen, fing es an zu regnen. In dieser Situation beneiden wir manchmal die Motorsegler, die einen geschützten Steuerstand im Inneren der Yacht haben, während wir uns in die Regenanzüge zwängen müssen und klitschnass am Ziel ankommen. Doch heute blieben wir davor verschont, denn nach kurzer Zeit hörte der Regen auf und die Sonne zeigte sich wieder in strahlender Frische. Um 16.00 Uhr liefen wir in Fréjus ein und bekamen einen Platz am Acceuil. Nach dem Abendessen, sassen wir noch lange im Cockpit und genossen im Schein unserer Petrollampe den milden Abend bei Portwein und Calvados
04.06.04 Fréjus
Die Sonne lachte uns ins Gesicht, als wir erwachten und belebte unseren Geist. Wir wollten uns mal das Städtchen Fréjus ansehen und machten uns nach dem Frühstück zu Fuss auf den Weg dorthin. Auch hier, herrschten einst die Römer und hinterliessen ihre Spuren. Es gab eine, leider schon recht zerfallene, Arena zu besichtigen, dafür aber befand sich die Kathedrale, aus dem 13. Jahrhundert, mit dazugehörendem Kloster und Kreuzgängen noch in erstaunlich gutem Zustand. Die saubere Altstadt mit ihren zahlreichen Restaurants, wo man gemütlich im Freien sitzen konnte, gefiel uns ausserordentlich gut und bestätigte uns, dass es lohnenswert ist, wenn man sich nicht nur im Hafengelände aufhält. So bleiben auch die Erinnerungen an einen Ort viel länger wach.
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05.06.04 Iles de Lerins
Um 12.00 Uhr machten wir die Leinen los, unserem neuen Ziel entgegen. Es war eine kurze Etappe die wir vor uns hatten, aber uns war es recht so, dann hatten wir wenigstens die Chance, noch einen guten Ankerplatz zu ergattern. Es war schliesslich Samstag und die Inseln liegen direkt vor Cannes, es ist natürlich klar, dass dann viele, Erholung suchende, grosse und kleine Boote hier das Wochenende verbringen möchten. Wir fanden trotzdem einen schönen Platz und um 15.15 Uhr fiel der Anker auf sandigem Grund vor der Insel St. Honorat, nicht weit von der Anlegestelle, wo die Ausflugsboote die Touristen aus der Stadt ablud. Diese Kapitäne verstanden jedoch ihr Handwerk und waren sehr rücksichtsvoll, gegenüber der Ankerlieger. Sie machten kaum Wellen, nie wurde gehupt, wenn einer im Weg war und wenn sie ablegten, drehten sie praktisch wie auf auf einem Teller, kreisrund! Wir genossen die Stimmung hier, das schöne Wetter und das schaukeln der Boote im glasklaren Wasser.
06.06.04 Iles de Lerins
Die Nacht war leider nicht so ruhig, wie wir gehofft hatten. Um 05.00 Uhr wurden wir von einem kräftigen Wind aus Nordost geweckt, der das Schiff an der Ankerkette zerren liess, sodass es umherzudrehen begann. Ausserdem liefen Wellen in die Bucht herein und es wurde ein bisschen ungemütlich. Vor uns lag ein grosses Segelboot, dessen Ankerkette dem zerren langsam nachgab und uns immer näher kam! Natürlich wollten wir die Crew darauf nicht erschrecken um diese Zeit und wir liessen deshalb nochmals ca.10 Meter Kette ins Wasser rauschen, was uns wieder etwas Luft gab. Doch an tiefen Schlaf war natürlich nicht mehr zu denken. Alle 15 Min. stand einer von uns auf, um nach dem Rechten zu sehen. Irgendwann kam dann auch mal ein Kopf von unserem Nachbarn vor uns in Sicht und wir konnten ihm deuten, dass er langsam, aber stetig slippte. Es dauerte dann jedoch nochmals eine Stunde, bis er es auch glaubte und endlich den Anker aufholte und davon fuhr. Danach schliefen wir wieder wie die Murmeltiere und erwachten erst wieder nach 10 Uhr! Ja, was soll’s, wir hatten ja keine Eile, es gab einfach ein paar scheele Blicke von vorbeifahrenden Booten, als wir um 11 Uhr unser Frühstück einnahmen! Stetig füllte sich die Bucht mit ankernden Yachten und es blies ein ziemlich kühler Wind, was uns veranlasste unser Beiboot noch nicht zu Wasser zu lassen und den ansonsten sehr sonnigen Tag mit faulenzen zu verbringen.
07.06.04 Ile St. Marguerite
Nun gehörte die Bucht wieder nur einigen Privilegierten, die entweder frei hatten, oder wie wir, schon nicht mehr arbeiteten. Es war herrliches Wetter und im klaren Wasser konnte man die Fische ihre Runden drehen sehen. Nach dem Frühstück machten wir das Beiboot startklar, montierten den Motor und ab ging die Post ans Ufer der Insel St. Marguerite, der grösseren der beiden Inseln. Wir machten das Gummiboot mit der Leine an einem Ast fest und erlebten eine schöne Rundwanderung um die ganze Insel. Hier befand sich auch das Gefängnis von ‚dem Mann mit der eisernen Maske‘, der von seinem Zwillingsbruder (der Vater war König Ludwig der XIV) 11 Jahre lang mit der eisernen Maske auf dem Gesicht gefangen gehalten wurde. Der Legende nach, wurde er dann von den 3 Musketieren befreit und an seiner Stelle musste von nun an sein Bruder in dem Gefängnis, die eiserne Maske tragen. Wir befanden uns nun auf der gegenüberliegenden Seite der Ankerbucht, von wo aus man direkt nach Cannes hinüber sah. Da genehmigten wir uns im Restaurant l’Escale einen Drink und schauten den manchmal riesigen Privatyachten nach, die im Hafen von Cannes verschwanden. Anschliessend setzten wir unsere Wanderung fort und waren froh, dass wir unser Beiboot unangetastet vorfanden und zu unserer ‚Antigua‘ hinüber flitzen konnten.
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08.06.04 Ile St. Honorat
Heute hatten wir die Insel St. Honorat im Visier! Nachdem die Wetterprognose so gutes und warmes Wetter vorausgesagt hatte, wollten wir die Tage hier noch geniessen, bevor wir wieder einen Hafen aufsuchten. Wir hatten noch genug Wasser und Proviant und verlängerten deshalb unseren Aufenthalt hier. Ausserdem gefiel uns die Kombination von Wandern und Ankern und Eile hatten wir auch keine! Auf St. Honorat befand sich ein grosses Kloster für Mönche. Kleine, einfache Kapellen waren verteilt auf der Insel und als Überbleibsel aus dem 2. Weltkrieg, waren einige Bunker um die Insel verteilt. Sie wurden zwischen 1943 und 1944 erstellt, konnten jedoch aus Ermangelung an Munition, gar nie in Betrieb genommen werden, die Alliierten waren schneller da als angenommen! Wir waren überrascht, wie sauber die beiden Inseln gehalten wurden. Keine Abfälle, kein Papier war zu sehen, dafür jede Menge Abfallbehälter, sogar an recht schwer zugänglichen Stellen, für jene, die sie zu leeren hatten! Viele Touristen kamen nämlich mit Sack und Pack auf die Inseln und veranstalteten recht ausgedehnte Picknicks. Unser Picknick gab es auf dem Schiff, heute mit Melone und einem kühlen Rosé, sehr gepflegt, auf weichen Kissen im Cockpit und mit Rundumblick!
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09.06.04 Ile St. Honorat
Wieder erwartete uns ein strahlender Morgen, als wir erwachten. Die Temperaturen erreichten mittlerweile 27 ° und luden zum Bade! Auch die Wassertemperatur von 22° liessen wir uns gefallen. Es war wundervoll, sich in das klare Wasser gleiten zu lassen und einfach loszuschwimmen. Am Nachmittag umrundeten wir die Insel St. Honorat mit dem Beiboot. Es sah gespenstisch aus, wie viele, teils dicht unter der Wasserlinie liegende Felsbrocken es hier gab. Ausserdem ist die Einfahrt in die Bucht nicht befeuert, man müsste also genau navigieren bei Dunkelheit, um hier nicht aufzulaufen! Trotzdem kamen, oft noch spät in der Nacht, Schiffe an, deren Mannschaften sich hier ausruhten und am nächsten Tag weiterzogen. In dem kleinen Hafen, der jedoch wegen seines geringen Tiefganges nur für mittlere Motorboote und kleine Segelyachten zugänglich war, machten wir nach der Umrundung der Insel unser Beiboot fest. Wir hatten Lust auf Eis und es gab eine kleine Selbstbedienungs-Raststätte hier, die unter anderem auch unser heissgeliebtes ‚Magnum-Eis‘ im Sortiment hatte. Als wir wieder bei unserem Schiff ankamen, hatte sich die Bucht mit mindestens 15 Segelyachten gefüllt, die den angebrachten Nummern an, einer Regatta angehörten und laufend trudelten noch mehr von ihnen ein. Bald dröhnte laute Musik aus einem der Boote und es gab eine unangenehme Nacht, da der ‚Techno-Sound‘ immer lauter wurde und auch um 04.00 Uhr noch nicht verstummt war!
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10.06.04 Cannes
Meinen Skipper konnte nichts erschüttern, er schlief vergangene Nacht in dem Gedröhne wie ein Murmeltier, während ich mich von einer Seite auf die andere wälzte. Irgendwann muss ich dann wohl eingeschlafen sein, jedoch um 06.00 Uhr dröhnte es bereits wieder in der Bucht! Was war das wohl für ein Verein, der nicht mal auf die anderen ankernden Yachten Rücksicht nahm, geschweige denn auf die Klosterinsassen?! Wir waren froh, dass wir dem Lärm entfliehen konnten, denn um 12.00 Uhr begann die Regatta ziemlich nahe der Inseleinfahrt, die würden sicher am Abend wieder dort ankern! Wir bekamen problemlos einen Platz zugewiesen inmitten des Hafens, mit Blick auf das Fort, direkt vor der Altstadt, vor ‚vieux Cannes‘. Wir freuten uns auf die Stadt, hatten wir doch Erinnerungen an sie, die 30 Jahre zurücklagen! Damals waren wir mit den Kindern hier, badeten im Meer vor der noblen ‚Croisette‘ und nächtigten in einer alten Villa in Le Cannet, einem kleinen Vorort von Cannes. Doch bevor wir flanieren konnten, mussten wir uns wieder mal mit Lebensmitteln eindecken und natürlich einem feinen Stück Fleisch! Wir einigten uns auf Kalbssteak mit Safran-Risotto und Peperoni-Gemüse, dazu einen auserlesenen Wein und tafelten vor dieser schönen Kulisse wie die Fürsten.
11.06.04 Cannes
Heute eilte es uns nicht mit dem Frühstück. Erstens hatten wir den Bauch noch voll und zweitens hatten wir die ‚Freinacht‘ von vorgestern aufzuholen! Aber hier wollten wir sowieso länger bleiben und verlängerten auf der Capitainerie unsere Liegezeit hier bis zum 14.06 04. Anschliessend begaben wir uns in die Altstadt und stiegen die vielen Stufen zu dem alten Fort und der Kirche hinauf. Ein herrlicher Ausblick über die Stadt und den Hafen bot sich uns und brachte den frappanten Unterschied der vielen, riesigen Motoryachten, gegenüber den anderen, ’normalen‘ Schiffen zum Ausdruck. Aber auch das alte Städtchen faszinierte uns, es hatte in den 30 Jahren nichts von seiner Anziehungskraft auf uns verloren. Ja sogar das ‚le treize‘, das kleine, von einem Schweizer geführte, Restaurant existierte noch, in dem wir damals einen schönen, gemütlichen Abend verbrachten. Todmüde von den vielen Eindrücken kehrten wir auf unser Schiff zurück und genossen den schönen Abend im Cockpit, morgen war auch wieder ein Tag!
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12.06.04 Cannes
Das Wetter meinte es wirklich mehr als gut mit uns, wieder lachte die Sonne vom Himmel und begleitete uns durch den Tag. Diesmal flanierten wir tatsächlich auf der bekannten Promenade ‚La Croisette‘, vorbei an den Hotel-Palästen Carlton, Hilton und wie sie alle hiessen. Wir wollten den zweiten Hafen von Cannes besichtigen, den ‚Pierre Canto‘, einen Privathafen, der jedoch auch für Gäste zugänglich war. Hier war es viel heisser, als im alten Hafen, dafür lagen die Schiffe ruhiger und bewegten sich nicht. Eine hohe Mauer umgab das Ganze, aber wir waren froh, nicht hier zu liegen, uns wehte immer ein feines Lüftchen um die Nase und die Schiffe wiegten sich sanft im Wasser. Ausserdem lagen die Einkaufsläden viel näher für uns, es stand uns ja auch keine ‚Limousine‘ zur Verfügung, die wir hätten benutzen können. Aber wir vermissten diesen Luxus auch nicht, wir fühlten uns so schon wie die Könige! Auf dem Rückweg liessen wir uns in einen der, überall an der Croisette verteilten, Gartenstühle nieder und beobachteten das Geschehen um uns im Schatten einer wunderschönen Palme.
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13.06.04 Cannes
Als wir die Nase aus dem Schiff reckten sahen wir doch tatsächlich dunkle Wolken über uns und von Ferne hörte man Donner grollen. Schnell stieg der Skipper in die Hosen, um noch trockenen Fusses die Boulangerie zu erreichen. Das frische, knusprige Baguette, liessen wir uns nicht nehmen, obwohl für den Notfall auch länger haltbares Toastbrot zur Verfügung gestanden hätte. Im Verlaufe unseres Frühstücks, fielen dann auch die ersten Tropfen und bald prasselte der Regen auf unser Deck hernieder. Uns war es gerade recht, mal wieder eine Verschnaufpause einzulegen. Schliesslich waren wir schon so lange unterwegs und praktisch jeden Tag hatten wir ‚Programm‘. So kam auch die Homepage wieder mal in den Genuss, nachgeführt zu werden und man konnte sich getrost einer Lektüre widmen, ohne dass man ständig glaubte, etwas verpasst zu haben! Gegen Abend tat sich dann die Wolkendecke etwas auf und zaghaft lächelte die Sonne aus dem immer noch ziemlich verhangenem Himmel.
14.06.04 Cannes
Heute sollte unser letzter Tag in Cannes sein. Wir überprüften unsere Lebensmittelvorräte und machten uns daran, eine Einkaufsliste zu erstellen. Es war leicht bewölkt, also genau richtig für einen Besuch im Supermarkt. Vorsichtshalber nahmen wir einen Regenschirm mit, wir hatten immerhin gut 1/4 Stunde Fussmarsch vor uns. Der ‚Champignon‘ befand sich unauffällig in einer kleinen Nebenstrasse und sah von aussen wie ein kleines ‚Lädeli‘ aus, doch wenn man eintrat, tat sich ein riesiger Supermarkt auf, der keine Wünsche offenliess. Wir bedienten uns dementsprechend und packten in die Taschen, was wir tragen konnten, aber als wir das Geschäft verliessen, prasselte der Regen stark und unbarmherzig auf uns hernieder. Beide Hände voller Einkaufstüten, den Schirm so gut es ging, einigermassen über beider Köpfe haltend, marschierten wir zu unserem schwimmenden Heim zurück. Tropfnass kamen wir dort an und beglückwünschten uns, dass wir wenigstens alle Luken gut verschlossen hatten und das Schiffsinnere trocken blieb!
15.06.04 Le Lavandou
Um 10.00 Uhr verliessen wir den Hafen von Cannes bei schönstem Wetter. In der Schweiz lässt sich der Regen meistens 2- 3 Tage ein, aber hier deutete absolut nichts darauf hin, dass am vorherigen Tag noch scheussliches Gruselwetter herrschte! Wir kamen gut voran, mussten aber zu den Segeln den Motor zu Hilfe nehmen, denn schliesslich wollten wir ja irgendwann an unserem neuen Bestimmungsort ankommen. Nach 6 Stunden lagen wir vor der Hafeneinfahrt von Le Lavandou und meldeten uns auf der Capitainerie, die uns prompt einen guten Hafenplatz anbot. Wir wollten eigentlich 2 Nächte bleiben und wieder einmal Wäsche waschen, aber die Laverie war uns dann doch zu weit weg und uns war es sowieso lieber, wieder einmal die Freiheit des Ankerns in einer schönen Bucht zu geniessen, wofür sich Porquerolles, das nur 2 Stunden entfernt lag, bestens anbot.
16.06.04 Porquerolles Bai L’Alicastre
Am nächsten Tag fiel bereits um 15 Uhr der Anker in unserer Lieblingsbucht, der Bai L’Alicastre. Wir genossen das blaue Wasser über dem hellen, sandigen Ankergrund und zum ersten mal in dieser Saison konnte man auch das Baden im mittlerweile 20° Grad warmen Wasser geniessen. Insgesamt verbrachten wir noch 10 Tage abwechslungsweise im Hafen und am Anker auf der schönen Insel, wanderten, spazierten, lernten nette Leute kennen und genossen unsere ‚Dauerferien‘ in vollen Zügen. Genau ein Tag vor Skipper’s Geburtstag, rief uns Walti, ein lieber Freund von Port Camargue an und erkundigte sich nach unserem Aufenthaltsort. Er war mit seiner Yacht‘ Mamamia‘, und seiner Crew auf dem Weg nach Griechenland! Eben erst in Port Camargue gestartet, wollte er eine Nacht in Marseille verbringen und am nächsten Tag in Porquerolles eintreffen. Uns freute das riesig und wir bestellten sofort einen Tisch in einem feinen Restaurant, wo wir einen schönen, gemütlichen Abend verbrachten und Skippi’s Geburri gebührend gefeiert werden konnte!
26.06.04 Frioul
Wir verabschiedeten die ‚Mamamia‘ um 09.30 Uhr und wünschten ihnen Mast- und Schotbruch auf ihrem weiten Weg nach Bonifacio, auf Korsika. Wir verliessen Porquerolles 1/2 Stunde später Richtung Marseille, mit Zielhafen Frioul, der vorgelagerten Insel vor Marseille. Der Wind meinte es gut mit uns und mit 16 Knoten aus SE, rauschte die ‚Antigua‘ mit aufgeblähten Segeln gegen Westen, ihrem neuen Liegeplatz zu. Eine Ankernacht in den Calanques, den Kalkformationen zwischen Cassis und Marseille, schlugen wir uns aus dem Kopf. Es war Samstag und wir würden relativ spät abends ankommen, sodass die wenigen guten Ankergründe bereits vergeben sein würden. So fuhren wir weiter und erreichten den Hafen von Frioul um 19.00 Uhr. Keine freie Boje konnten wir ausmachen und waren daher froh, als wir den Hafenmeister erspähten, der uns mit seinem Boot entgegen kam. An einem neu errichteten Schwimmsteg, wies er uns einen Platz zwischen zwei Schiffen zu. Deren Crews halfen beim Anlegen und begrüssten uns freundlich, was leider nicht immer selbstverständlich ist. Nach dem Nachtessen, schlenderten wir noch ein wenig im Hafen umher und genossen den Blick von der hohen, begehbaren Quaimauer übers Meer und nach Marseille, von wo bereits die ersten Leuchtreklamen aufflammten.
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27.06.04 Port Camargue
Nachdem wir die Wettervoraussichten abgehört hatten, beschlossen wir, die Rückreise nach Port Camargue anzutreten. Mit dem Wind von Süden konnten wir Segel setzen, für den nächsten Tag hätten wir ihn auf die Nase gehabt! So liefen wir um 09.30 Uhr aus, und liefen unserem Heimathafen zu. Nach einem längeren Segeltörn sind die Gefühle für uns immer ein wenig Zwiespältig. Einerseits freuen wir uns auf die Rückkehr in unseren Heimathafen, andererseits möchten wir immer weiter und noch viele andere Orte kennen lernen! Schon oft, nach unseren Törns, haben wir erlebt, dass uns Port Camargue bei unserer Rückkehr gar nicht freundlich gesinnt war. So war es auch diesmal, obwohl die Meteorologen nichts erwähnt hatten, umhüllte uns etwa 15 Meilen vor unserem Hafen immer dichter werdender Nebel. Schon nach kurzer Zeit triefte alles vor Nässe und eine unangenehme Kälte breitete sich aus. Angestrengt schauten wir umher, damit wir uns entgegenkommende Schiffe früh genug ausmachen konnten. Die Navigation funktionierte auch ohne Sichtkontakt, für das ist der GPS eine unersetzliche Hilfe. Zusammengekoppelt mit dem PC, konnten wir auf dem Bildschirm genau mitverfolgen, auf welchem Punkt sich unser Schiff befand. Trotzdem war es sehr unangenehm und wir sahen unterdessen aus wie begossene Pudel! Kurz vor der Hafeneinfahrt löste sich der dichte Schleier und in diffusem Licht fuhren wir , wie vorausberechnet, um 20.00 Uhr in Port Camargue ein. Unsere Freunde, Angelika und Gérard standen auf der Terrasse ihres Appartements und winkten uns freudig zu, sodass wir uns doch noch willkommen fühlten und froh waren, unseren Törn genossen und unbeschadet überstanden zu haben.
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