Murviel les Béziers

29.06. bis 20.07.2015, Ferien in Murviel les Béziers

29.06.2015

Früh morgens um 06:00 Uhr, starteten wir zu unseren Ferien nach Frankreich, wo wir in Murviel les Béziers das Haus unserer Freunde, Erika und Georg, für drei Wochen gemietet hatten. Die Route war uns bestens bekannt, die sind wir ab 2000 -2013 zweimal im Jahr gefahren, als wir noch eine Segelyacht in Port Camargue besassen. Problemlos erreichten wir den kleinen, ländlichen Ort und erspähten auch sogleich einen Supermarkt, in dem wir uns für das Nötigste eindeckten. Um 16:45 Uhr betraten wir das schmucke Haus unserer Freunde und fühlten uns sofort wohl darin.

Unser Haus mit Pool für 3 Wochen

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Slideshow, 10 Bilder, Time 6 Sec.

30.06. – 04.07.2015

Wir hatten sehr gut geschlafen und genossen unser Frühstück auf der Terrasse, das mit kräftigem Grillengesang untermalt wurde! Es stand uns ein heisser Tag bevor, mit Temperaturen von 38°, sodass wir uns von Zeit zu Zeit im Swimmingpool abkühlten, der jedoch auch schon stattliche 26° aufwies. Den Grosseinkauf machten wir erst nach 18:00 Uhr und auch da glühte der Asphalt noch vor Hitze, während es im Inneren des Einkaufcenters angenehm kühl war. Auch die nächsten Tage blieben die Temperaturen auf hohem Niveau, sodass wir noch kein Bedürfnis verspürten, Ausflüge zu unternehmen. Langeweile kam trotzdem keine auf, in dem grossen Garten von 1700 Quadratmetern, gab es immer etwas zu tun. Ich kümmerte mich um die Pflanzen, während Ernst für den Pool verantwortlich war und ab und zu Rasen mähte.

05.07.2015 Les 9 Ecluses de Beziérs

Nach dem Frühstück beschlossen wir, die Schleusentreppen in Béziers zu besuchen. Mit Glück ergatterten wir einen Parkplatz im Schatten grosser Bäume und begaben uns zu den Schleusentreppen, wo am Sonntag reger Schiffsverkehr herrschte. Kleinere Schiffe fuhren zu zweit, oder zu dritt in die Schleusenkammern ein und wurden, je nach Flussrichtung, bis zu 6 m Höhendifferenz, hinauf- oder hinunter gehoben. Man konnte sogar eine Fahrt buchen mit einem grossen Ausflugsboot, wo man dann eine Std. lang auf dem Boot sass, bis alle sieben Schleusentreppen überwunden waren. Wir bevorzugten jedoch eine Rast im Gartenrestaurant, bei einem kühlen Getränk und fuhren anschliessend noch zu einer Brücke, bei der die Schiffe im Wasser, den darunter liegenden Fluss Orb überquerten! Ausserdem gab es da noch eine Schleuse, bei der die Schiffe eine Höhendifferenz von 10 m überwinden mussten.
Slideshow, 20 Bilder, Time 6 Sec.

06.07.2015

Heute galt meine Aufmerksamkeit den Rosen, jedenfalls dem Untergrund, auf dem sie blühten. Es stand jäten auf dem Plan und ich jätete was das Zeug hielt! Zupfte ich an einem Stängel Unkraut, hielt ich gleich ein Gebilde von bis zu einem Meter in der Hand! Unglaublich lange schien es mir, bis das Rosenbeet wieder einigermassen eine Falle machte und die Holzspäne, die ein Austrocknen der Erde verhindern sollen, wieder zum Vorschein kamen. Jetzt erst wurde mir bewusst, mit wie viel Arbeit so ein Anwesen verbunden ist! Zur Belohnung gönnte ich mir ein Eis und natürlich ein Bad im herrlichen Nass. Auch Ernst gesellte sich freudig dazu, er hatte am PC gesessen und die Schleusenbilder auf die Homepage geladen, während ich mich weigerte, auch nur eine Zeile dazu zu schreiben! Meine Arbeit war für den heutigen Tag getan!

07.07.2015

Sanfte Musik holte uns um 7:00 Uhr aus dem Schlaf. Das hatten wir schon lange nicht mehr erlebt, das Privileg Pensionierter, keinen Wecker mehr stellen zu müssen! Doch wir waren heute bei Christel und Hans eingeladen, guten Freunden von uns, die den Sommer auf ihrer Yacht, in Port Camargue verbrachten. Etwas über eine Stunde dauerte die Fahrt dorthin, doch wir wollten vorher dem ‚Maison du Vin‘ noch einen Besuch abstatten und Wein einkaufen, den wir besonders mochten. Um 12:00 Uhr wurden wir von Christel und Hans herzlich begrüsst und mit frisch gebratenen Würsten und feinem Bier aus dem Fass verwöhnt! Hans hatte eine Garage gemietet, in der er unter anderem, kleine Fässchen mit Bier lagerte und nach Bedarf auf dem Schiff kühl stellte, wo es dann ‚erlesenen‘ Gästen serviert wurde! Wir verbrachten einen schönen, gemütlichen Nachmittag zusammen und versprachen, uns nicht aus den Augen zu verlieren.

08.07.2015

Seit über einer Woche war es ununterbrochen schön, heiss und windstill. Doch nun strich uns ein laues Lüftchen um die Nase, was wir sehr genossen. Die Wäsche, die am späteren Vormittag an der Wäscheleine flatterte, war im Nu trocken und konnte wieder in Gebrauch genommen werden. Ernst hatte sich mit Arbeiten am PC befasst, wobei das tägliche Bad im Pool natürlich nicht fehlen durfte. Noch lange sassen wir am Abend auf der Terrasse, vor uns ein Glas Portwein und einen Calvados und genossen die herrliche Ruhe bei Kerzenschein und angenehmen Temperaturen.

09.07.2015

Ein Ausflug stand auf dem Plan, den wir auch realisierten und der uns über Roquebrun und Corge de l’Orbe, nach Hérépian führte. Dort gab es einen Fahrradweg, den wir gelegentlich erkunden wollten und aus diesem Grund recherchierten, wo wir das Auto abstellen konnten, wenn es denn so weit sein sollte! Den Parkplatz fanden wir problemlos und da es uns einfach zu heiss war, um zu Fuss den Ort zu erkunden, machten wir uns über Faugers, ein bekanntes Weinbaugebiet, wieder auf den Rückweg nach Murviel. Im Hause angekommen, verwöhnten wir uns mit kühlem Rosé und frischer Melone, bevor dann das obligate Bad im Pool stattfand. Am Abend begaben wir uns zu Fuss in den Ort und genehmigten uns beim Pizzaiolo eine feine Holzofenpizza.

10.07.2015 Radtour entlang dem Canal du Midi

Eine Radtour entlang dem Canal du Midi, war für heute angesagt. Nachdem die Fahrräder am Auto montiert waren, fuhren wir nach Béziers zu den Schleusentreppen, von wo aus wir, entlang dem Canal du Midi, Richtung Colombiers radelten. Zu Beginn war der Weg am Fluss, der von schattigen Bäumen gesäumt war, romantisch und angenehm zu fahren. Doch dann wurde es immer schmaler und dicke Büsche, zum Teil mit Dornen versetzt, ragten weit in den Weg hinein, sodass wir diesen verliessen und einige Meter weiter oben, auf einem breiteren Weg weiter fuhren. Dieser war jedoch recht ruppig, mit gröberen Steinen bespickt, dazu war es heiss und uns fehlten die schattigen Bäume, die dem Fluss entlang standen! In Colombiers befindet sich ein kleiner, romantischer Hafen und in einem Gartenrestaurant, direkt dahinter, liessen wir uns nieder und erholten uns von der anstrengenden Fahrt und der Hitze! Insgesamt hatten wir ‚nur‘ 14 Km Radfahren hinter uns, als wir wieder in Béziers ankamen, aber uns reichte es vollends und wir beeilten uns, wieder in unser schmuckes Haus zurück zu kommen und uns im Pool von den Strapazen erholen zu können.
Slideshow, 5 Bilder, Time 6 Sec.

11.07.2015

Heute hatten wir keine Lust auf Ausflüge, während ich mit dem Staubsauger durchs Haus fegte, bearbeitete Ernst die Fotos von gestern am PC, danach war nur noch süsses Nichtstun angesagt, mit Eis essen, baden im Pool, auf den Liegestühlen räkeln und als Krönung am Abend ein feines Essen zubereiten. Ein wunderbar zartes Filet mit diversem Gemüse und köstlichem Wein verleibten wir uns ein und natürlich durfte später ein Digestives, mit Kerzenlicht dabei, nicht fehlen!

12.07.2015

Immer noch lagen die Temperaturen im hohen Bereich, was uns jedoch nicht davon abhielt, das alte Städtchen von Murviel zu erkunden. Auf dem Sentier du Pêche, einem schmalen Strässchen über Murviel, gesäumt von schattigen Kastanien- und Feigenbäumen, erreichten wir den urtümlichen Ort. Durch schmale Gässchen, mit Blumen geschmückten Fenstern an den Häusern, erreichten wir die Kirche und genossen einen fantastischen Weitblick über die Gegend. Ein Bad im Pool war natürlich ein Muss, als wir wieder im Hause ankamen und anschliessend wollten wir den Tennismatch mit Roger Federer und Novak Diokovic, die beide im Final standen, nicht verpassen. Leider verlor unser Idol und wir waren entsprechend enttäuscht, aber Diokovic hatte nun einmal besser gespielt und den Sieg verdient!
Slideshow, 6 Bilder, Time 6 Sec.

13.07.2015 Radtour auf der Voie verte Haute-Languedoc

Nach dem Frühstück luden wir die Fahrräder auf und fuhren nach Hérépian zu dem Parkplatz, den wir einige Tage zuvor, bei einem Ausflug gesichtet hatten. Der ganze Platz war leer und so konnten wir unser Auto unter dem einzigen, Schatten spendenden Baum, parkieren. Von hier aus, auf der Voie verte de Haute- Languedoc, fuhren wir auf dem Trassee einer ehemaligen Dampfbahn, bis nach St. Martin de l’Arçon. Der Radweg beginnt in Bédarieux und endet nach 75 Km in Mazamet. Die Fahrradroute führte uns durch Tunnels und über Viadukte, mit fantastischer Aussicht in die Landschaft. Schatten spendende Bäume standen beidseits des Weges und etliche Holzbänke, auf der gesamten Strecke verteilt, luden zum Verweilen ein. Wir genossen die Radtour sehr, zumal wir weder Steigung, noch Gefälle zu überwinden hatten und legten insgesamt 30 Km zurück. Am Abend wurden wir mit einem super Feuerwerk belohnt, das eine benachbarte Gemeinde von Murviel veranstaltete.
Slideshow, 12 Bilder, Time 6 Sec.

14.-15.07.2015

Ausser ein paar dumpfen Tönen in der Nacht, bekamen wir nichts mit vom Nationalfeiertag in Frankreich. Nun war uns auch klar, weshalb wir gestern so ein tolles Feuerwerk bewundern durften. Damit nicht jede Gemeinde am selben Tag feiert, beschliessen einige, das Fest des Nationalfeiertages vorzuverlegen! Die Temperaturen waren jedoch immer noch so hoch, dass wir keine Lust verspürten uns irgendwo unter Leute zu mischen. Auch am nächsten Tag genossen wir unser schönes Feriendomizil, wo wir uns jederzeit im herrlichen Nass abkühlen konnten.

16.07.2015

Um 11:00 Uhr verliessen wir Murviel Richtung les Saintes Maries de la mer. Wir hatten ein Treffen mit Gustave vereinbart, unserem belgischen Freund, der mit seiner Yacht MY WAY in Port Camargue liegt und mit dem wir schon viele schöne Stunden auf dem Wasser und an Land verbracht haben. Vorher wollten wir jedoch noch ein paar Einkäufe in St. Marie tätigen, dem kleinen Ort der uns von unseren Törns auf dem Mittelmeer bestens bekannt war und unweit von Port Camargue liegt. Ausserdem hatten wir hier die Bekanntschaft von Petra und Michael gemacht, einem sympathischen deutschen Ehepaar, das den Sommer auf ihrer Yacht im Hafen von St. Marie verbringt. Wir hatten noch Zeit, um den beiden einen Besuch abzustatten und wurden sogleich an Bord gebeten und mit Kaffee und Süssigkeiten verwöhnt. Zwei gemütliche Plauderstunden vergingen wie im Flug und es war höchste Zeit aufzubrechen und Gustave nicht warten zu lassen, der uns um 16.30 Uhr erwartete. Es wurde ein schönes und emotionales Wiedersehen, hatte doch Gustave erst im Februar den Tod seiner Frau Odette zu beklagen, die wir auch bestens kannten. In einem Restaurant in Hafennähe gingen wir essen und trafen uns anschliessend auf MAYWAY mit Annie, einer guten Bekannten von Gustave. Inzwischen wurde es stockdunkel und wir waren froh, die Einladung von Gustave, auf seiner Yacht zu übernachten, angenommen zu haben.

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17.07.2015

Der Frühstückstisch war bereits gedeckt, als wir nach erfrischender Dusche aus der Kabine kamen. Wir plauderten noch eine Zeit lang mit Gustave über Gott und die Welt, bevor wir uns um 11:00 Uhr von ihm verabschiedeten und uns auf den Rückweg nach Murviel machten. In le Grau du Roi hielten wir kurz an und erstanden in der grossen Fischabteilung einen Loup de mer, den wir nach unserer Ankunft im Ferienhaus genüsslich verzehrten.
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18 – 19.07.2015

Unser letzter Ferientag war angebrochen, am Sonntag hiess es Abschied zu nehmen, was ja bekanntlich immer etwas schwer fällt! Wir verbrachten den Tag mit Koffer packen, Lebensmitteln verstauen und hatten noch ein letztes Bad im Pool genommen, als wir beschlossen, bereits in der Nacht loszufahren, um der grossen Hitze und allenfalls dem Stau auf den Strassen zu entkommen. Um 21.30 Uhr fuhren wir los und bereuten unseren Entscheid nicht. Alle 3 Stunden lösten wir uns am Steuer ab, erfrischten uns in Raststätten, die 24 Std. geöffnet hatten und erreichten unser Daheim wohlbehalten um 07.15 Uhr. Wir gönnten uns einige Stunden Schlaf, bevor wir am Nachmittag unsere Nachbarn Verena und Hans-Jakob zum Kaffee bei uns begrüssten, die immer bereitwillig unseren Hausschlüssel in Empfang nehmen, wenn wir auf Reisen sind und sich vergewissern, dass alles in Ordnung ist, während unserer Abwesenheit.

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