Port Camargue
17. April 2011
Am Sonntag, 17. April verliessen wir unser Zuhause Richtung Frankreich, wo wir bereits um 16.00 in der Capitainerie von Port Camargue ankamen, um unseren Bagde aufladen zu lassen, der den Zutritt zu den Parkplätzen, sowie zu den sanitären Anlagen berechtigt. Bald darauf befanden wir uns vor unserem Schiff, das wir zwar schmutzig, aber ansonsten unversehrt vorfanden.
18. April
Heute war Schiffsputz angesagt, das Wetter war schön und so machte es richtig Spass, barfuss mit dem Mopp übers Deck zu fegen und den Schmutz eines ganzen Winters wegzuwaschen. Anschliessend montierten wir Sprayhood und Bimini, wuschen die Plane, die wir jeweils bei längere Abwesenheit übers Cockpit spannten und belohnten uns am Abend mit Spaghetti Napoli, Chicorée-Salat und ein Gläschen Wein durfte natürlich auch nicht fehlen!
19. April
Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Auto zum einkaufen nach Grau-du-Roi. Ernst baute danach die Holztablare in der Backskiste ein, die er über den Winter nach Hause genommen- und schön angestrichen hatte, während ich die Seitenfenster und die Gummirahmen vom Silikon befreite, das wir immer verwenden, wenn wir nach Hause fahren. Heute gab es französische Omelette mit Gehacktem und je einem Apfel.
20. April
Nun wurde dem Schiffsinneren noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt, was eher meine Aufgabe ist und ich begann die Stauräume zu reinigen, Reisetaschen wurden im Auto verstaut und wir gönnten uns einen Hafenspaziergang. Auf dem Rückweg statteten wir Patrick, einem Yachtausrüster und Verkäufer einen Besuch ab und teilten ihm mit, dass unser Schiff zum Verkauf stehe. Nachdem auch sein Verdienst besprochen war, erklärte er sich bereit, den Verkauf zu übernehmen. Am Abend hatten wir Angelika und Gérard zum Essen eingeladen und tischten ihnen Safran-Risotto, Schweinsfilet an Steinpilzrahmsauce und Tomatensalat mit Mozzarella auf. Wir hatten die Beiden ein halbes Jahr nicht mehr gesehen und so gab es viel zu erzählen und wurde ein gemütliches Beisammensein.
21. April
Das schöne Wetter hielt immer noch an, trotzdem fuhren wir nach Lattes in ein grosses Einkaufszentrum, das etwa 20 Minuten vom Hafen entfernt liegt. Ernst erstand dort einen Kredit fürs Internet mit USB-Stick, den er mit einem Code aufladen kann und so im Internet surfen- sowie auch günstiger telefonieren kann. In dem riesigen Zentrum verging die Zeit wie im Fluge und es war bereits Essenszeit, als wir wieder zurück waren.
22. April
Über die Osterfeiertage findet im Hafen von Port Camargue jedes Jahr eine Occasions-Bootsausstellung statt, die wir heute besuchten. Wir waren über das grosse Angebot an Gebrauchtbooten überrascht und machten uns keine Illusionen darüber, dass unser Schiff schnell verkauft würde! Zurück auf der „Antigua“ hatte ich Lust einen Cake zu backen und wenig später wehte ein herrlicher Duft aus unserem Schiff, das Werk war gelungen!
23. April
Trotz Regen, fühlten wir uns heute pudel wohl, schliefen aus, lasen und freuten uns auf die Einladung von unseren lieben Segelfreunden, Odette und Gustav, auf deren Yacht ‚Mayway‘. Nicht nur ein feines Essen erwartete uns, sondern auch ein sehr gemütlicher Abend, da man sich nach so langer Abwesenheit einiges zu erzählen hatte!
24. April
Die Sonne lachte schon wieder vom blauen Himmel und so spazierten wir nach dem ausgiebigen Ostersonntagsbrunch nochmals durch die Bootsausstellung und dem Kanal entlang, wo wir die vielen schönen Appartements und Häuser mit ihren Blumen geschmückten Balkonen und Gärten bewunderten.
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25. April
Heute holten wir unsere Fahrräder aus dem Fahrrad-Unterstand und radelten bei schönstem Wetter nach la Grande Motte. Kollegen von uns besitzen dort an der Hafenpromenade ein Appartement, das sie vermieten, aber gelegentlich auch selber benutzen. Tatsächlich sassen sie auf der Terrasse und als wir uns bemerkbar machten, winkten sie uns energisch zu sich. Kaffee trinken mit guten Kollegen, plaudern, den schönen Blick aufs Meer geniessen, Herz was willst du mehr? Auch Daniela und Nik gefiel es sichtlich und alsbald machten wir uns wieder auf den Rückweg, um einen schönen und erlebnisvollen Tag reicher.
26. April
Lina und Toni, zwei gute Segelfreunde vom Zürichsee riefen an und wollten Aigues-Mortes, das unweit von Port Camargue liegt, besuchen. Sie hatten vor zwei Wochen ihre Yacht ‚Asana‘ eine Hanse 34, nach Port Napoleon transportieren lassen, um für einige Zeit den Mittelmeerraum zu erkunden. Sie reisten mit ihrem Auto mit und wollten jetzt zuerst auf dem Landweg einige Ausflüge unternehmen. Wir verabredeten uns für den Nachmittag in Aigues-Mortes, besuchten gemeinsam einige Sehenswürdigkeiten und luden sie anschliessend auf ‚Antigua‘ zu Chnobli-Spaghetti- und einem schönen Beisammensein ein.
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27. April bis 17. Mai
Für die nächsten Tage war aus und vorbei mit flanieren, ’savoir vivre‘ und ‚laisser faire‘! Die Carenage stand bevor, das heisst, Antigua wird aus dem Wasser gehoben, aufgebockt und dann steht Arbeit an! Unterwasser waschen, anschleifen wo es nötig ist, Farbe auftragen, Schiffsrumpf reinigen und polieren usw. Allerdings sah man dem Schiff an, dass mein fleissiger Skipper letztes Jahr eine Totalrevision am Unterwasser vorgenommen hatte. Gerade mal 4 Tage mussten wir auf dem Trockenen verbringen, bis das Schiff wieder in seinem Element war.
Danach war eine intensive Innenreinigung fällig, diverse Stauräume herausgeputzt, Polsterbezüge gewaschen, usw.
Nun fühlten wir uns wieder wohl auf unserer schwimmenden kleinen Insel, konnten auch wieder Ausflüge zu Fuss- und mit dem Fahrrad unternehmen und das schöne Leben geniessen.
18. Mai Sausset les Pins
Sah so ein idealer Start für einen Törn aus? Dichter Nebel lag über dem Hafen, als wir um 7.00 Uhr den Kopf aus dem Luk streckten. Am liebsten wären wir gleich wieder in der warmen Koje verschwunden, nur unser ausgeprägter Optimismus hinderte uns daran! Und es lohnte sich, optimistisch zu sein, denn nachdem wir gemütlich gefrühstückt hatten, war die Milchsuppe verschwunden und um 10.30 Uhr verliessen wir Port Camargue Richtung Marseille, bei strahlendem Sonnenschein. Mit segeln war vorerst nichts, der Wind kam von Osten direkt über den Bug von Antigua, doch kaum hatten wir den Golf von ‚Les Saintes Maries de la mer‘ überquert, konnten wir Segel setzen und rauschten mit 7 bis 8 Knoten Fahrt unserem Ziel, Sausset les Pins entgegen. Ein Anruf in der Capitainerie, mit der Frage nach einem freien Platz beruhigte uns, es hatte reichlich freie Plätze und um 19.00 Uhr lagen wir sicher vertäut vor Ort und widmeten uns den kulinarischen Genüssen.
19. Mai Porquerolles – Plage Courtade
Herrlich ausgeschlafen und frisch verpflegt, fuhren wir kurz vor 10.00 Uhr aus dem Hafen Richtung Porquerolles. Wir hatten eine lange Reise vor uns, doch wir wollten keinen Zwischenstopp mehr einlegen, solange uns das Wetter so gut gesinnt war. Die See war spiegelglatt und nur ein Hauch von Wind wehte übers Wasser, sodass wir lange Zeit unter Maschine liefen. Wir nahmen die Route zwischen den Felsen der Calanques von Marseille, wo hoch oben immer noch die Gemäuer der Genueser Wachtürme thronen und der Witterung trotzen. Zwischenzeitlich frischte der Wind auf, ebbte wieder ab und forderte von uns mehrmaliges Segel setzen und wieder bergen. Aber wir liessen uns nicht aus der Ruhe bringen, schliesslich hatten wir ja sonst nichts zu tun! Um 19.00 Uhr liefen wir in Porquerolles ein, geradewegs in die Plage Courtade, eine grosse Ankerbucht, die genau vor dem Hafen liegt. Lina und Toni, die wir per SMS über unsere Ankunft informierten, winkten uns von der Mole aus zu. Da die Gästeplätze im Hafen jeweils am Abend gut besetzt sind, entschlossen wir uns zu Ankern und am nächsten Tag um die Mittagszeit, den Hafen anzulaufen. Das vorgekochte Filet an Champignon- Rahmsauce, die Nudeln, der Nüsslisalat und ein feines Gläschen Wein, mundete uns in dieser fantastischen Umgebung natürlich doppelt so gut!
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20. Mai Porquerolles – Hafen
Wie in Abrahams Schoss fühlten wir uns in der Plage Courtade, kein Lüftchen wehte und das Wasser war spiegelglatt. Wir genossen das Frühstück im Cockpit, unter uns blaues Wasser und Sand, über uns wolkenloser Himmel und Sonnenschein. Trotzdem wollten wir an Land, um auf der speziellen Insel einige schöne Wanderungen zu unternehmen. Kaum holten wir den Anker auf, erwachte auch der Wind aus seinem Schlaf und alsbald wehte er von Osten mit etwa 4 Beaufort, nicht gerade ideal für Hafenmanöver! Der erste Platz war zu eng, der zweite Platz, den wir anliefen, war schon reserviert, doch beim dritten mal klappte es endlich und wir freuten uns, dass Lina und Toni unsere Leinen entgegen nahmen und wir nur drei Plätze entfernt von einander lagen. Die beiden hatten für den Nachmittag Fahrräder gemietet, während wir auf der Capitainerie unseren Hafenplatz bezahlten und uns, als die beiden zurück waren, gemütlich beisammen im Cockpit ein Gläschen Wein genehmigten.
21. Mai Porquerolles – Mas du Langoustier
Um 12 Uhr verabredeten wir uns mit Lina und Toni für eine Wanderung zur Mas du Langoustier, im westlichen Teil der Insel, mit dem alten Fort, den schönen Buchten und dem romantischen Hotel, in dessen Garten wir schon so oft gesessen und uns einen Aperitif genehmigten. Das sollte natürlich auch heute nicht anders sein und auf dem Rückweg begaben wir uns zum Strand und nahmen unser erstes Bad in diesem Jahr. Lina und Toni animierten uns dazu und wir waren froh darüber. Es brauchte schon ein bisschen Überwindung, die Temperatur betrug ca. 21°, aber es lohnte sich, es war herrlich!
22. Mai Porquerolles – Hafen
Irgendwie kamen wir heute nicht so recht auf Touren. Ich machte eine kleine Handwäsche, der Skipper döste im Cockpit vor sich hin und die Wärme machte uns zu schaffen, also musste etwas geschehen! Wir zogen wir die Badehose an, spazierten zum nahen Strand und kühlten unsere heissen Körper mit einem erfrischenden Bad im Meer ab. Anschliessend setzten wir uns auf zwei grosse Steine und liessen uns- immer eine kühlende Brise um die Nase wehend, trocknen. Am Abend waren wir Gäste auf der Asana bei Lina und Toni, die uns nach Strich und Faden verwöhnten! Erst gab es ein Gläschen Rosé, dann servierte uns Toni (am Sonntag kocht immer er) einen Tomatensalat, anschliessend gab es eine Fischsuppe, mit Toast, Roully und Käse und zu guter letzt folgte eine Polenta mit Steinpilzen. Die wenigen Gramm, die wir bis dahin abgenommen hatten, waren natürlich wieder flöten! Aber es war ein schöner Abend, in angenehmer Gesellschaft, danke Lina und Toni!
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23. Mai Porquerolles – Anse Notre Dame
Trotz unserer kugelrunder Bäuche, hatten wir gut geschlafen und von den Gewitterwolken, die gestern Abend noch über dem Hafen thronten, war weit und breit nichts mehr zu sehen. Deshalb beschlossen Ernst und ich, in der Anse Notre Dame vor Anker zu gehen, solange uns das Wetter noch so gut gesinnt war. Einige wenige Schiffe lagen bereits in der schönen Bucht, als wir sie erreichten und wir fanden problemlos einen Ankerplatz. Wir vergnügten uns im herrlich klaren Wasser, ruhten uns aus, begannen mit der Vorbereitung fürs Abendessen und genossen einen fantastischen Sonnenuntergang.
24. Mai Port Cros
Ein herrlicher Segelwind wehte zwischen les Iles d’Hyères, als wir den Anker lichteten, um die Insel Port Cros anzulaufen. Genau so gefiel es uns, Wind aus der richtigen Richtung, nicht zu stark, nicht zu schwach und nicht zu kalt! Bis kurz vor die Insel konnten wir segeln, die wir um 15.00 Uhr erreichten. Wir nahmen eine, der noch zahlreichen freien Bojen und schwammen eine Runde im glasklaren Wasser der romantischen Insel, die uns immer wieder faszinierte. Nach dem Essen sassen wir noch lange, bei Petrollampenlicht im Cockpit und bewunderten die wunderschöne Stimmung, die der farbenprächtige Abendhimmel schuf.
25. Mai Port Cros – Hafen
Heute hatten wir einen Wanderung zur Ankerbucht Port Man geplant, die im östlichen Teil der Insel liegt. Doch um erstmals an Land zu gelangen, brauchten wir einen schwimmenden Untersatz! Da wir jedoch am nächsten Tag wieder einen Hafen anlaufen würden, wollten wir das Schlauchboot nicht für einen Tag aufpumpen, und es dann an Deck liegen lassen. Einige Schiffe hatten die Steganlage des kleinen Hafens bereits verlassen, sodass wir uns kurzerhand von der Boje lösten und an einem der Stegplätze wieder festmachten. Toni und Lina legten kurze Zeit später neben uns an und gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach Port Man. Obwohl wir diesen Weg schon einige male begangen hatten zogen uns die duftenden Blumen und Kräuter, der schmale, romantische, mit knorrigen Bäumen überdachte Weg, immer wieder in seinen Bann. Dazwischen immer wieder der Blick aufs Meer, auf lauschige Buchten, die zum Baden einluden und schliesslich gönnten wir uns dies auch, als wir Port Man erreichten. Herrlich erfrischt, machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Hafen, der immerhin noch ca.1 1/2 Stunden entfernt lag. Auch heute versetzte uns die faszinierende Abendstimmung wieder in Staunen und glücklich und zufrieden sanken wir alsbald in die Kojen.
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26. / 27. Mai Cavalaire
Nur ungern verliessen wir die schöne Insel, aber der Wetterbericht kündigte Starkwind an und auch wenn man gut vor dem Ostwind geschützt ist, läuft dennoch Schwell in den Hafen ein und lässt die Boote tanzen. Noch deutete jedoch nichts darauf hin, als wir den Hafen verliessen und in einer lauen Brise, unter Segeln, unserem neuen Ziel entgegen kamen. Der Besuchersteg war noch leer, als wir Cavalaire erreichten, aber nach und nach liefen die Schiffe ein und bemächtigten sich der sehr grosszügig bemessenen Plätze. Wir genossen unsere Tomatenspaghetti an Bord und dann galt es wieder mal Telefonate an unsere Lieben zu machen und E-Mails und Homepage zu schreiben!!
Der Entscheid, Port Cros zu verlassen, stellte sich als goldrichtig heraus, denn am nächsten Tag war der Himmel bewölkt und ab und zu fielen ein paar Regentropfen, dazu pfiff ein ziemlich kräftiger Westwind. Genau das richtige Wetter für mich, die Betten frisch zu beziehen, für den Skipper, Arbeiten am PC zu erledigen und die gute Schiffsstube zu geniessen. Bereits am Nachmittag schien wieder die Sonne und wir machten uns auf den Weg, um diverse Einkäufe zu erledigen. Hier gibt es sehr gute Einkaufsmöglichkeiten, Petit Casino, Spar, Carrefour, Bäckereien. Metzgereien, Haushaltwaren, etc. Fürs Abendessen bereiteten wir uns eine Fischsuppe zu, mit Fenchel, Karotten, Tomaten, Kartoffeln, Crevetten, Kabeljau- und Lachsfilet. Anschliessend sassen wir mit Lina und Toni zusammen und genehmigten uns, beim gemütlichem Schein der Petrollampe, ein Gläschen Wein.
28. Mai St. Tropez
Um 13. 00 Uhr bestiegen wir den Bus, der uns für gerade mal für 2 € nach St. Tropez brachte. Obwohl diverse Festivitäten stattfanden, u.a. Regatten mit Latinsegelbooten, Wettfahrten mit Ruderbooten, usw. zirkulierten erstaunlich wenig Leute am Quai und wir konnten in Ruhe die verschiedenen, alten Segelboote fotografieren, die anstelle der riesigen Motoryachten wieder mal den alten Hafen von St. Tropez für sich beanspruchten. Eine besonders schöne Atmosphäre boten auch die Stände mit den farbenfrohen Gemälden, die von den malenden Künstlern am Quai angeboten wurden. Natürlich durfte ein Besuch der schönen Kirche, sowie der 400 Jahre alten Zitadelle, mit fantastischer Aussicht über die Bucht, mit den Häfen Gogolin und Port Grimaud, sowie die grosse, gut geschützte Ankerbucht von St. Tropez, nicht fehlen. Zurück, in Cavalaire, statteten wir dem Restaurant ‚le Pizzaiole‘ einen Besuch ab und liessen uns eine knusprige, reich gefüllte, herrlich mundende Pizza servieren.
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29. Mai Le Lavandou
Wiederum mit dem Bus, besuchten wir heute Le Lavandou. Die Fahrt, hoch oben am Berg, der Küste folgend, war schon ein kleines Erlebnis. Ab und zu gaben die dichten, grünen Bäume den Blick aufs Meer- und auf kleine, lauschige Buchten und Badestrände frei. Etwa 45 Min. dauerte die Fahrt und alsbald spazierten wir dem Strandweg entlang, Richtung Bormes les Mimosas. Die beiden Häfen liegen nah beieinander und sind nur durch eben diesen Strandweg, etwa 20 Min. Fussmarsch, voneinander entfernt. Diverse Strandbars und Restaurants, mit ihren Holzverandas, den Schatten spendenden Sonnenschirmen und den bequemen Stühlen und Sesseln, laden zum Verweilen ein. Ein kühler Wind wehte uns um die Nase und auf dem Meer bildeten sich kleine Schaumkronen, aber die Sonne war stark genug, um uns nicht frieren zu lassen. Um einen schönen Tag reicher, kehrten wir am Abend nach Cavalaire zurück und machten es uns auf unserem Schiff gemütlich und bequem.
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30. Mai Cavalaire
Ideales Wetter herrschte heute, um wieder mal grosse Wäsche zu machen. Am nächsten Tag wollten wir evtl. auslaufen und da war es sinnvoll, klar Schiff und saubere Wäsche zu haben! Den Weg zur Laverie im Ort, wo mehrere Waschmaschinen zur Verfügung standen, kannten wir bereits von früheren Aufenthalten hier. Zurück auf dem Schiff, machte sich Ernst, via Internet, über den Verlauf des Wetters schlau. Es war nicht so, wie wir es uns gewünscht hätten, Regen war angesagt und während die Wäsche im Wind flatterte, spazierten wir zur Capitainerie, um unseren Aufenthalt hier zu verlängern und den dazu nötigen Obolus zu entrichten.
31. Mai Cavalaire
Letzte Nacht hatte es kurz geregnet und dicke Wolken hingen am Morgen noch über dem Hafen, die sich jedoch nach und nach verflüchtigten und der Sonne Platz machten. Ernst verabredete sich um 11.00 Uhr mit Toni im Internet-Kaffee, das im Hafen zur Verfügung stand und die Beiden wurden für mindestens zwei Stunden nicht mehr gesehen! Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zum Carrefour, etwa 10 Min. Fussweg, der eine grosse Auswahl an Lebensmitteln bot, u.a. auch frisches, hygienisch verpacktes Fleisch. Als wir aus dem Geschäft traten, standen bereits wieder schwarze Wolken am Himmel und wir mussten uns beeilen, wenn wir noch trockenen Fusses aufs Schiff gelangen wollten. Wir schafften es und konnten auch noch einem ankommenden Schiff beim Anlegen helfen, bevor die ersten Regentropfen fielen und bald darauf ein ganzer Wasserfall aufs Deck prasselte. In der Nacht kam dann ein kräftiger Westwind, der bekannte Mistral auf und liess es in den Riggs der vielen Segelschiffe im Hafen, mächtig heulen.
1. Juni Cavalaire
Der Himmel war blau und die Sonne schien, aber die Temperaturen waren merklich zurück gegangen und vom Meer her wehte ein kühler Wind. Wir zogen uns warm an und spazierten dem schönen Quai entlang, der hinter dem Sandstrand angelegt, bis weit aus Cavalaire heraus führte und mit vielen Sitzbänken zum Verweilen lockte. Allerdings wühlte der starke Wind den Sand auf und ab und zu wehte es uns ein paar Sandkörner um die Nase, sodass wir es vorzogen im Ortsteil, an schönen Villen vorbei weiterzugehen. Herrlich grüne Gärten umgaben die schönen Häuser und in einigen sahen wir sogar Zitronen- und Orangen-bäume, prall mit Früchten behangen. Natürlich hatten wir weder Fotoapparat, noch Handy dabei um diese Pracht im Bild festzuhalten! Ausserdem spürte man hier nichts mehr von dem kühlen Wind und wir mussten uns schleunigst unserer Jacken entledigen. Zurück auf dem Schiff, nahmen wir eine kleine Zwischenmahlzeit zu uns, mit Betonung auf klein, denn um 17.30 Uhr waren wir auf der Asana zu einem Abschiedsapéro eingeladen. Morgen ist Auffahrtstag und dann müssen wir den Hafen verlassen, weil Regatteure alle verfügbaren Hafenplätze reserviert haben. Wahrscheinlich werden sich dann die Wege von unseren Kollegen und uns trennen und jeder geht seinen gewählten Destinationen nach.
2. Juni St. Tropez – Baie de Bouillabaisse
Die angekündigten 5 Beaufort der Wettervorhersage bewahrheiteten sich zum Glück nicht, aber es war immer noch kühl und die Schiffe tanzten in den heran rollenden Wellen. Die Schiffsroute von Cavalaire nach St. Tropez, führt im 270° Winkel um die Caps Lardier, Taillat, Camarat, La Moutte und St.Tropez, mit immer wieder wechselnden Winden. Im Wissen dessen, fuhren wir nur unter Grosssegel und Maschine dem ersten Cap entgegen, wo auch prompt das Segel einfiel und geborgen werden musste. Doch heute war alles anders, der Wind drehte und man hätte wieder segeln können, hinein in eine schwarze Wand von tief hängenden Wolken. Schon vielen auch die ersten Tropfen, was uns bewog, weiter zu Motoren und in die Bucht von St. Tropez einzulaufen. Ein Anruf nach St. Maxime, für einen Hafenplatz, wurde leider negativ beantwortet, so fuhren wir am Hafen von St. Tropez vorbei und ankerten in der Baie de Bouillabaisse. Hier lagen wir wie in Abrahams Schoss und eine Stunde später schien bereits wieder die Sonne. Wir kochten uns am Abend eine feine Polenta, dazu Kalbsleber an Calvados-Sauce mit Salat und wurden anschliessend mit einem herrlichen Sonnenuntergang belohnt!
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3. Juni Cannes
Leises klopfen auf dem Schiffsrumpf weckte uns am nächsten Morgen, nach einer absolut windstillen Nacht, die uns tief und fest schlafen liess. Es regnete und unter diesen Umständen, hatten wir noch keine Lust aufzustehen! Erst der knurrende Magen bewog uns dann, aus den Federn zu kriechen und schon bald strömte ein feiner Kaffeduft durch unser Schiff und weckte auch unsere Sinne, sodass wir uns dem feinen Frühstücksbrunch voll widmen konnten. Nach und nach lockerten sich auch die grauen Wolken auf und machten einem blauen Himmel platz. Ursprünglich wollten wir noch eine Nacht hier verbringen, aber die zahlreichen kleinen Fähren, die pausenlos von Port Grimaud und St. Maxime, durch die Bucht, in den Hafen von St.Tropez kursierten, liessen die Wellen heran rollen und veranlassten uns, trotz vorgerückter Stunde, den schönen Ankerplatz zu verlassen und Richtung Cannes weiter zu ziehen. Kein Lüftchen wehte und das Wasser war spiegelglatt, als wir aus dem Golf von St. Tropez herausfuhren. Einige grosse ‚Töpfe‘, die unanständig nahe an uns vorbei fuhren, ärgerten uns allerdings ab und zu und veranlassten uns, den grossen Wellenschlag den sie verursachten, von Hand auszusteuern. Ein paar Rückenflossen, die uns aus dem Wasser entgegen kamen, erregten unsere Aufmerksamkeit und plötzlich schwammen sie vor unserem Bug, eine ganze Delphinfamilie! Leider zu kurz, um sie zu fotografieren, denn nach ein paar Kapriolen neben- unter- und vor unserem Schiff, zogen sie auch schon wieder weiter. Ein richtiges Glücksgefühl löste diese Begegnung in uns aus und hallte noch lange nach. Um 16.00 Uhr riefen wir in der Capitainerie von Cannes an und baten um einen Hafenplatz, der uns auch prompt versichert wurde. Wir sollten uns auf Kanal 12 nochmals melden, wenn wir vor dem Hafen seien, was wir um 18.00 auch taten und am Ponton E 34 einen schönen Platz mit Sicht auf die Altstadt von Cannes erhielten. Nach Schiffswäsche und Körperdusche, kreierten wir uns einen Wurst-Käsesalat, mit einem Gläschen Rosé und genossen im Cockpit den schönen Abend mit Aussicht.
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4. Juni Cannes
Erstaunlich ruhig war es um 9.00 Uhr noch in dem grossen Hafen, mit teils riesigen Motoryachten, aus denen auch in der Nacht, kein lauter Ton zu hören war. Anscheinend stehen die Reichen und Schönen auch nicht gerne so früh auf! Überhaupt gefiel uns diese Vielfalt von kleinen und grossen Schiffchen und Yachten, die von der Capitainerie mit genau gleicher Freundlichkeit und Anstand behandelt werden. Nach dem Frühstück im Cockpit, bei schönstem Wetter, deckten wir uns im nahen Stadtzentrum mit Lebensmitteln ein. Die kleinen Gässchen waren schon sehr belebt mit vielen Touristen aller Nationalitäten und der angenehm wehende Wind, trocknete die Schweissperlen sofort wieder, die von der kräftig scheinenden Sonne, entstanden. Nach einer kleinen Zwischenmahlzeit, streiften wir durch den Hafen und schauten uns die vielen, gepflegten Motor- und Segelyachten an. Keineswegs neidisch auf die grossen Yachties, kehrten wir auf unser Schiff zurück und schon bald sassen wir wieder bei Tisch mit einem rassigen Riz Casimir im Teller.
5. Juni Cannes
Heute war nichts mit Frühstück im Cockpit, der Himmel war mit tiefen, schwarzen Wolken behangen und wir mussten sogar Licht machen, wenn wir etwas sehen wollten im Salon. Bald darauf begann es zu regnen, was eigentlich stark untertrieben war, denn es schüttete wie aus Eimern und dazu leuchteten grelle Blitze und lauter Donnergroll hallte stundenlang über dem Hafen. Einmal war der Donnerknall so laut, dass es mir einen Schrei entlockte und meinen Skipper mehr erschrecken liess, als das Wetter es tat! Man fühlt sich schon klein und hilflos, wenn die Natur mal so richtig zuschlägt! Und immer wieder zuckten Blitze und grollten Donner und Platzregen fiel so heftig auf unseren Schiffsrumpf, dass wir uns nur noch in lautem Ton unterhalten konnten. Wir fühlten uns jedoch sehr sicher im Hafen und ausserdem war es genau das richtige Wetter, um Homepage- und E-Mails zu schreiben. Nach 16.00 Uhr verzogen sich die dicken Wolken, was uns veranlasste, den steilen Weg über die malerische Rue Antoine, bis hinauf zur Kirche Notre Dame de l’Espérance zu nehmen und den herrlichen Ausblick auf Cannes, die grosse Bucht und die Îles de Lérins zu geniessen.
6. Juni Monaco
Frühmorgens holte uns ein sanftes Klingeln aus dem Schlaf, das von Skippers Handy stammte. Ja klar, wir wollten doch heute mit der Bahn nach Monaco, wenn wir schon mal so nah dabei waren. Der Bahnhof war schon sehr belebt mit vielen Touristen, als wir unsere Tickets lösten. Überrascht waren wir dann aber, mit welcher Pünktlichkeit der Zug ankam. Auf die Minute, fuhren wir um 10.40 Uhr aus dem Bahnhof von Cannes und ergatterten uns zwei Sitzplätze auf der Seite der Küste, von wo man immer wieder den Blick aufs Meer, mit kleineren und grösseren Buchten und darin ankernden Yachten geniessen konnte. Eine Stunde später, befanden wir uns bereits auf monegassischem Boden, wo wir als erstes dem Palais du Prince, auf dem Felsen von Monaco, einen Besuch abstatteten, der über einen steilen Fussweg und vielen Treppen auf den Schlossvorplatz führte. Die Wachablösung, die täglich genau um 11.55 Uhr stattfand, hatten wir leider knapp verpasst und der ablösende Wächter, mit blütend weisser Uniform ging bereits strammen Schrittes vor dem Haupttor des Schlosses hin und her. Erstaunlich viele Räume konnten wir im nicht privaten Teil des Schlosses besichtigen, unter anderem den Thronsaal, wo seinerzeit die zivile Hochzeit von Gracia Patricia und Fürst Rainier stattfand und Prinz Albert zum Fürsten ernannt wurde. Anschliessend besichtigten wir die Kathedrale, wo in Kürze die Hochzeit von Fürst Albert mit Charlène Wittstock stattfinden wird. Besonders interessant war der Besuch des Musée Océanographique et l’Aquarium, dessen Fassade auf dem Felsen von See her schon von weitem ersichtlich ist und von Fürst Albert I im Jahre 1910 gegründet wurde. Nach einer Crèpe salée, und vielen neuen Eindrücken bestiegen wir den Zug in umgekehrter Richtung, der uns wieder nach Cannes zurück brachte.
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7. Juni Cannes
Im Gegensatz zu gestern, wo den ganzen Tag die Sonne schien, war der Himmel heute wieder mit dichten Wolken verhangen und wir stellten uns erneut auf einen Tag zum Faulenzen- und Arbeiten am PC ein. Doch am Nachmittag war wieder eitel Sonnenschein und wir spazierten der berühmten la Croisette entlang, bis zum Privathafen Hafen Pierre Canto, der 1967 mit privatem Kapital erbaut- und durch den Verkauf von Liegeplätzen für die Dauer von 50 Jahren gedeckt wurde. Im Gegensatz zum vieux Port, der in den nahen Gässchen und mit täglichem grossen Blumen- und sonstigem Markt ein vielfältiges Einkaufen erlaubt, gibt es in diesem Privathafen keine Versorgungsmöglichkeiten mit Lebensmitteln in der Nähe. Auf dem Rückweg ruhten wir uns unter Palmen auf den, für Fussgänger zur Verfügung bereit gestellten, Stühlen aus und genossen den Blick auf die grosse Bucht von Cannes und das, in der Sonne glitzernde Wasser.
8. Juni Cannes
Noch vor dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Marché Forville, der in einer grossen Markthalle alles bietet was das Herz begehrt. Es werden Fische feilgeboten, ein Metzger ist vor Ort und Obst und Gemüse sind von bester Qualität. Doch besonders überrascht haben uns die gepflegten Stände, mit wunderbar arrangierten Früchten und Gemüsen, einfach eine Augenweide. Dabei waren die Preise überaus fair und wir deckten uns mit allem ein, was unserem Geschmack entsprach. Uns gefiel es in Cannes, die Einkaufsmöglichkeiten liegen nahe und man kann hier viel unternehmen mit Bus und Bahn, weshalb wir am Nachmittag in der Capitainerie vorsprachen, um unseren Liegeplatz bis nach Pfingsten zu verlängern. Kaum waren wir wieder auf dem Schiff, entleerten sich die mittlerweile schwarzen Wolken über uns und genau das war auch der Grund, warum wir nicht weiter fahren wollten. Das Wetter war so instabil, ein Tag Sonne, ein Tag Regen, mal zu viel Wind, dann gar keinen, sodass wir keine Lust hatten uns dem auszusetzen, sondern lieber unseren Aufenthalt hier geniessen wollten.
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9. Juni Cannes
Heute war wieder mal Hausarbeit angesagt. Während ich begann Staub zu wischen, Wäsche zu waschen, usw. wandte sich Ernst diversen Arbeiten an Schiff und PC zu. Bereits schien auch wieder die Sonne aus stahlblauem Himmel, dazu wehte ein kräftiger Wind und als wir vom Einkauf zurück kamen, war die Wäsche bereits trocken! Auch auf dem Schiff lebt man einen gewissen Rhythmus und ruht sich gerne mal wieder aus, genau wie zu Hause, wo man ja auch nicht täglich Ausflüge unternimmt.
10. Juni Cannes
Um die Mittagszeit begaben wir uns zum nahe gelegenen Busbahnhof vor dem Hôtel de Ville. Unser Ziel war der Parc Naturel Forestiere de la Croix des Gardes, ein über Cannes gelegener Hügel mit Wanderwegen und insgesamt fünf markanten Aussichtspunkten. Bis wir den richtigen Bus gefunden hatten, war der auch schon hinter uns weggefahren und der nächste fuhr über eine Stunde später. Daraufhin fanden wir einen Bus, der uns bis an den Fuss des Hügels brachte, wo wir den Aufstieg auf Schusters Rappen bewältigten. Der Weg führte an wunderschönen Villen- und ebensolchen Mehrfamilienhäusern (sogenannten Residenzen mit Rezeption) vorbei, an blühenden Palmen- und Blumengärtengärten, natürlich alle mit fantastischer Aussicht aufs blaue Meer. Erstaunlich schnell hatten wir die Anhöhe erreicht und schritten auf den markierten Pfaden die diversen Aussichtspunkte ab, die Meeressicht- aber auch den Blick ins Landesinnere boten. Glücklicherweise hatten wir etwas zu trinken bei uns, denn hier oben gab es nichts zu kaufen, kein Stand mit Esswaren, kein Café und deshalb hatte es auch fast keine Leute. So blieb der Park auch das, was er bleiben sollte, nämlich ein Naturpark für Naturliebhaber!
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11. Juni Cannes
Ausflüge sind schön, aber manchmal auch anstrengend und gestern sind wir sehr weit gelaufen, sodass wir heute alles etwas ruhiger angehen wollten. Spät, ausgedehnt und gemütlich frühstückten wir im Cockpit und genossen die Aussicht auf die Altstadt von Cannes. Am Nachmittag spazierten wir vor der Altstadt dem Quai entlang Richtung Meer, wo vor dem Hafen ein riesiges Kreuzfahrtschiff vor Anker lag. Seitlich des Hafens, mit Steinmolen geschützt, lag ein kleiner, gepflegter Sandstrand, wo sich einige Badefreudige bereits im Wasser tummelten. Anschliessend deckten wir uns im nahe gelegenen Monoprix mit Esswaren ein, denn Morgen planten wir bereits wieder einen Ausflug und da lag einkaufen nicht auch noch drin. Mit einem feinen Safran-Risotto, Schweinsfilet an Rahmsauce, Salat und einem Gläschen Wein (oder auch zwei) liessen wir den Abend ausklingen.
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12. Juni Antibes
Schon früh am Morgen stiegen wir aus den Kojen und obwohl das Wetter nicht so vielversprechend aussah, bereiteten wir uns für einen Ausflug nach Antibes vor. Tatsächlich lösten sich die grauen Wolken schon bald auf und als wir den Bus bestiegen, schien bereits wieder die Sonne aus blauem Himmel. Die Fahrt dauerte ca. 40 Min. und kostete sage und schreibe 1 Euro pro Person. Für diesen Betrag können wir zu Hause nicht mal eine Haltestelle fahren! Ausserdem sind die Busse hier sehr gepflegt und allesamt mit Klimaanlage versehen. Natürlich zog es uns zuerst an den Hafen, wo wir die Hafenplätze von ‚Janus‘ und ‚Why Not‘ aufsuchten, deren Besitzer jedoch nicht an Bord waren. Dann schlenderten wir durch die Altstadt und nahmen unter Sonnenschirmen, im Restaurant ‚Fontaine des Délices‘ platz, wo wir uns ein ‚Omelette‘ bestellten, das mit Salat garniert, köstlich schmeckte. Natürlich durfte ein Besuch im Picasso-Museum, wo der Künstler einige Zeit seines Wirkens verbrachte, nicht fehlen. Auch die altertümliche Kathedrale gleich neben dem Museum, war es wert besucht zu werden. Die Zeit war wie im Fluge vorbei und um 17.30 Uhr machten wir uns auf den Rückweg nach Cannes.
13. Juni Cannes
Pfingstmontag hin oder her, heute mussten die Betten frisch bezogen werden, schliesslich war ja für uns fast jeder Tag ein Feiertag! Später schlenderten wir dem Quai entlang und betrachteten die riesigen Privatyachten. Was für ein einsames Dasein deren Besitzer doch führen mussten, sie konnten ja nicht wie wir mit den Nachbarn sprechen, denn entweder ist deren Yacht kleiner, dann interessiert sie der Nachbar nicht, oder sie ist grösser und das ist dann bereits ein Prestige-Verlust. Meistens ist auch mehr Besatzung, als Gäste auf so einer Yacht, die schnell mal die Grösse eines Passagierschiffes, wie z.B. der ‚Lindt‘ auf dem Zürichsee erreichen. Später erledigten wir unseren Einkauf für die Weiterreise, denn morgen wollten wir noch eine Nacht am Anker in den Îles de Lérins verbringen, bevor wir uns langsam auf den Rückweg begaben.
14. Juni St. Tropez – Baie de Boulliabaisse
Ein herrliches Lüftchen wehte, als wir aus dem Hafen von Cannes liefen und während wir schon auf die Inseln zufuhren, entschieden wir, lieber zu segeln, als zu ankern! Also nahmen wir Kurs Richtung St. Tropez und setzten Segel, die der Wind, der mit nur 8 Knoten wehte, auch prompt füllte. Natürlich kamen wir nur langsam voran, wir liefen so mit 3,5 Knoten fahrt, aber es tat gut, so lautlos dahinzugleiten und es war uns egal, wann wir ankamen, wir verschoben die Ankernacht einfach in die Baie de Bouillabaisse, die hinter dem Hafen von St. Tropz liegt und aus der wir am 3. Juni geflüchtet sind, weil unser Boot immer wieder von Wellen geschaukelt wurde, die zahlreiche Fähren und auch private Motoryachten verursachten. Nachts liegt man aber sehr ruhig in schöner Umgebung, mit Blick auf St.Tropez, mit seinen lachsfarbenen, alten Häusern und seinem herzigen Kirchlein, dessen heller Glockenklang übers Wasser hallt. Unterwegs rief uns plötzlich jemand auf Kanal 16 auf, uns zu melden. Es war Toni, der mit Lina von Fréjus aus, wo die beiden mit ‚Asana‘ im Hafen lagen, einen Segeltag einlegten und uns entgegen kamen. Kurz nach dieser Begegnung, frischte der Wind auf und legte unser Schiff auf die Backe, sodass wir unser Ziel eine Stunde früher erreichten, als vorgesehen.
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15. Juni Cavalaire
Eine ruhige Ankernacht lag hinter uns und wir frühstückten gemütlich im Cockpit, bevor wir uns auf den Weiterweg machten. Unser Ziel war, wie auf der Hinreise, Cavalaire, ein idealer Tagestörn unter Segeln, bei nicht allzu starkem Wind. Denn auch heute war wieder ein strahlender Tag, mit ca. 8-10 Knoten Wind aus südlicher Richtung. So machte das Segeln spass, ohne Eile, mit aufgeblähten Tüchern, strahlendem Wetter und genussvollen Zwischenmahlzeiten, wie z. B. heute, mit Apfelkuchen mit Rahm, die man auch ohne sich krampfhaft zu verkeilen, genüsslich im Cockpit verzehren kann! Genau um die gleiche Zeit wie gestern, machten wir vor der Capitainerie in Cavalaire an, wo uns von den freundlichen Mitarbeitern ein Liegeplatz zugewiesen wurde.
16. Juni Cavalaire
Das Wetter meinte es gut mit uns, die Sonne schien aus heiterem Himmel und Wind hatte es auch, ideal zum Wäsche waschen. Nach dem Frühstück wirkte ich im Schiffsinnern, während Ernst das Schiff aussen abspritzte und auf Hochglanz polierte. Auf dem Weg zur Laverie kamen wir an einem Herrencoiffeur vorbei, was meinen Skipper bewog, sich sogleich anzumelden. Noch bevor die Wäsche gewaschen war, stand er wieder frisch geschoren da und half mir anschliessend die Wäsche zu tragen, die schon bald darauf auf dem Schiff, an den vorbespannten Leinen, im Wind flatterte. Gegen Abend sahen wir ein uns bekanntes Schiff an der Capitainerie, es war ‚Asana‘, die Yacht von Lina und Toni, die nach 14 Tagen im Hafen von Fréjus, nun wieder in Cavalaire ankamen. Zur Begrüssung gab es einen kleinen Apéro auf unserem Schiff, wo wir uns die gegenseitigen Aktivitäten während unserer Abwesenheit voneinander, erzählen konnten.
17. Juni Cavalaire
Eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschte in unserem Schiff und dunkle Wolken wechselten sich mit blauem Himmel ab, aber es war schwül heiss und man wünschte sich sehnlichst Wind herbei. Der wurde von den Meteorologen auch angesagt aufs Wochenende, was uns bewog, unseren Hafenplatz bis Montag zu verlängern. Es war zu heiss, um Lebensmittel zu schleppen, weshalb wir nur Kleinigkeiten einkauften und den Grosseinkauf auf Samstag verschoben. Stattdessen beschlossen wir, heute auswärts zu essen und teilten das auf dem Rückweg auch Lina und Toni mit, die sofort auch dafür waren sich uns anschlossen. Es war schön, bei dieser Hitze mal nur an den Tisch sitzen zu können und sich bedienen zu lassen und zu viert machte der Besuch im Restaurant doppelt so viel Spass. Die Unterhaltung lief auch von alleine und wir genossen das Essen und den Abend sehr.
18. Juni Cavalaire
Heute kamen wir ums Einkaufen nicht herum, weshalb wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Supermarkt machten. Wir mussten zweimal laufen, die Taschen wurden sonst zu schwer, dafür belohnten wir uns mit einem feinen, nicht zu kleinen Zitronentörtchen, das wir genüsslich, nach dem Einbunkern der Einkäufe, im Cockpit verzehrten. Während ich anschliessend die Homepage wieder einmal nachführte, sassen Toni und Ernst zusammen im Cockpit und besprachen technische Probleme. Allmählich machte sich der angekündigte Wind bemerkbar, der jedoch erst in der Nacht die Stärke von 7 bis 8 Beaufort erreichen sollte!
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19. Juni Cavalaire
Tatsächlich waren die angekündigten 7 Beaufort Wind nicht übertrieben, die letzte Nacht pausenlos über den Hafen fegten und vor allem mich (Silvia) schlecht schlafen liessen. Dafür war tagsüber wieder strahlend schönes Wetter, was uns veranlasste, einen Spaziergang, hinauf zu den schmucken Häusern, mit den gepflegten Gärten und fantastischer Meeressicht, zu unternehmen. Noch auf dem Hafengelände kam uns das Schweizer Ehepaar von unserem Nachbarschiff ‚Norina‘, einer Hallberg-Rassy 39 entgegen. Nach einem kurzen Schwatz beschlossen wir, gemeinsam weiterzugehen und uns zu duzen. Sie stellten sich uns als Jolanda und Norbert vor, die auf 3-wöchiger Urlaubsreise waren und in der Nähe von Luzern wohnten. Anschliessend genehmigten wir uns einen kühlen Drink, in einem Bistro auf dem Hafengelände.
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20. Juni Port Cros – Hafen
Ein paar wunderbare Segelstunden erwarteten uns, als wir den Hafen von Cavalaire verliessen, Richtung Port Cros. Wir konnten unser Ziel nicht direkt anvisieren, aber mit einmal aufkreuzen, liess es sich herrlich segeln und brachte uns trotzdem ans Ziel. Alle Bojen waren bereits belegt, als wir um 16.00 Uhr in die schöne Bucht einliefen, aber am Quai gab es noch genügend freie Plätze, was den Vorteil hat, dass man jederzeit von Bord gehen kann. Uns kam es sogar gelegen, da wir für den nächsten Tag eine kleine Wanderung geplant hatten und das Beiboot nicht aufblasen mussten! Zufällig lagen der Präsident des Bavaria-Clubs von Port Camargue und sein Vize-Präsident mit ihrer Bavaria 36, am selben Steg und wir unterhielten uns kurz miteinander. Natürlich durfte ein Spaziergang auf der schönen Insel nicht fehlen, der allerdings, wie sich herausstellte, noch Folgen haben sollte!
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21. Juni Porquerolles – Anse Notre Dame
Wir frühstückten früher als gewöhnlich und machten uns auf den Weg an den Südstrand, einer lieblichen, kleinen Bucht mit Sandstrand, die wir nach 35 Min. Fussmarsch um 11.00 Uhr bereits erreichten. Ganz wenige Leute waren erst da und Ernst und ich fühlten uns wie im Paradies, als wir in dem glasklaren, erfrischendem Wasser schwammen. Wir wunderten uns über die zahmen Fische, die in Ufernähe um unsere Beine schwammen und überhaupt keine Angst zu haben schienen. Zurück auf dem Schiff, hatte uns die Lust auf Insel und schwimmen gepackt, sodass wir um 14.00 Uhr ausliefen und die ‚Anse Notre Dame‘ auf Porquerolles ansteuerten. Dort angekommen, trafen wir auf Lina und Toni, die von Cavalaire kommend, dieselbe Idee hatten wie wir. Die böse Überraschung folgte aber flugs, als wir den Ankerkasten öffneten und dort eine Ratte vorfanden! Das war ein Geschenk von Port Cros, an dessen Holzstegen die Viecher sich wunderbar verstecken können und eine davon, hatte sich unseren Abendspaziergang zunutze gemacht. Zum Glück hatte das Tier vor uns genauso Angst, wie wir vor ihr und machte sich mit einem Sprung von Bord aus dem Staub. Das feine Stück Fleisch mit Risotto und Salat, entschädigte uns anschliessend für die Aufregung!
22. Juni Porquerolles – Hafen
Ob es an der Aufregung von gestern lag, oder an den Wellen, die immer wieder heran rollten und das Schiff schaukelten, weiss ich nicht, im Gegensatz zu meinem Skipper, hatte ich miserabel geschlafen und bin mit fürchterlichen Kopfschmerzen aufgewacht. Als nach dem Frühstück noch keine Besserung eintrat, verholten wir uns in den Hafen und nahmen erst einmal ein erfrischendes Bad am kleinen Strand hinter dem Hafen und anschliessend eine Süsswasserdusche mit Haarwäsche, auf dem Schiff. Das vermochte dann endlich meine Kopfschmerzen zu lindern, sodass ich den Spaziergang nach dem Nachtessen, im Ort wieder voll geniessen konnte.
23. Juni Porquerolles
Gemäss Meteo, sollte es von Westen her wieder ziemlich viel Wind geben, wovon wir jedoch noch nichts spürten und uns nach einem kleinen Einkauf im Ort wieder dem Baden im Meer widmeten. Am Nachmittag, als wir auf der Mole spazierten, kräuselten bereits die ersten Schaumkrönchen das Wasser auf und der Wind nahm zu. Wir begrüssten Lina und Toni, die am Vormittag ebenfalls in den Hafen kamen und wurden von den beiden spontan zu einem Gläschen Rosé eingeladen. In der Nacht pfiff es wieder gewaltig in den Wanten, aber wir hatten einen super Platz zwischen zwei Motorbooten, mit sehr netten Leuten und lagen absolut ruhig.
24. Juni Porquerolles
In Anbetracht des nahenden Geburtstags von meinem Skipper, versorgten wir uns im kleinen Lebensmittelgeschäft mit diversen feinen Sachen, da wir für den 25. Juni einen Apéro mit Lina und Toni planten. Da Lina am 27. Juni Geburtstag feiern kann, schlossen wir einen Kompromiss mit den Geburtstagsessen auf den 26. Juni, für Ernst einen Tag später, für Lina einen Tag früher, dafür gemeinsam. Nach dem Einkauf schnallten wir uns die Wanderschuhe an, packten Getränk und Früchte in den Rucksack und machten uns auf den Weg nach dem ,Gorge du Loup‘ einer kleinen Felsschlucht mit Sicht aufs Meer. Kaum traten wir aus den schützenden Bäumen auf das Plateau, pfiff uns der Wind um die Ohren, während es im Landesinneren praktisch windstill war. Wir genossen unser Picknick in einer geschützten Waldlichtung und machten uns dann via Leuchtturm (den man leider nicht mehr besichtigen kann) auf den Rückweg.
25. Juni Porquerolles
Happy Birthday!! Mein lieber Ernie ist 66 Jahre alt! Was sang doch Udo Jürgens vor einiger Zeit? Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, mit 66 Jahren, da hat man Spass daran……! Wir vergnügten uns am Badestrand und bereiteten anschliessend Canapees zu. Um 17.00 erschienen Lina und Toni, mit einer originell beschrifteten Flasche Inselwein für das Geburtstagskind. Wir sassen gemütlich im Cockpit beisammen und liessen es uns bei Champagner, belegten Brötchen, Kaffee und ‚Cüx‘ bis spät abends gut gehen.
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26. Juni Porquerolles
Unser Aufenthalt hier, neigt sich dem Ende zu, aber heute wird noch einmal tüchtig gefeiert, wir haben für 19.30 Uhr, im Restaurant ‚la Calanque‘ einen Tisch für 4 Personen reserviert. Doch zuerst ist Baden angesagt und dann wäre es wieder mal an der Zeit, die Homepage nachzuführen. Bei dem schönen Wetter, das wir bis jetzt hatten, fällt das manchmal gar nicht so leicht, aber schliesslich ist es ja auch eine Erinnerung und schön nachzulesen, wann man wo gewesen ist und was man unternommen hat.
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27. Juni Frioul
Nachdem wir Lina zum Geburtstag gratuliert- und uns auch von Toni noch verabschiedet hatten, verliessen wir Porquerolles um 8.45 Uhr. Unser ursprüngliches Ziel war Port Miou, ein schmaler, langer Einschnitt in den Kalkfelsen vor Cassis, in dem man mit dem Bug an Bojen- und am Heck mit Tauen an den Felsen festgemacht, bei ruhigem Wasser unbeschwert liegen kann. Der Wind kam aus Westen, ein am-Wind-Kurs, zuerst mit 8- später nur noch mit 3 Beaufort und wir mussten den Motor zu Hilfe nehmen, wenn wir vom Fleck kommen wollten. Allerdings waren wir dann schon vor 15.00 Uhr bei den Calanques, was uns veranlasste, noch weiter zu fahren und evtl. Frioul, oder Sausset les Pins anzulaufen. Nur 30 Min. später, waren wir von dichtem Nebel umhüllt und das zwischen Felsen, durch die wir durch mussten und es kein zurück mehr gab. Natürlich hatten wir den Kurs auf dem GPS abgesteckt und den Bildschirm eingeschaltet, auf dem man mit AIS (Identifikation für Berufsschifffahrt obligatorisch) sehen kann, ob Schiffe in der Nähe waren, doch es war unheimlich, obwohl wir ab und zu ins Nebelhorn bliesen, um auf uns aufmerksam zu machen. Alles ging gut, kurz vor der Hafeneinfahrt von Froul lichtete sich der Nebel und wir hatten keine Lust mehr weiterzufahren. Um 16.30 Uhr machten wir an einer Boje im Hafen fest und genossen nach dem Essen, von einer kleinen Anhöhe aus, einen fantastischen Sonnenuntergang.
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28. Juni Port Camargue
Um 8.30 Uhr waren wir bereits wieder unterwegs Richtung Port Camargue. Auch heute mussten wir wieder den Motor zu Hilfe nehmen, doch nach Caro, vor dem Golf von Fos, frischte der Wind auf und wir rauschten während 3 Stunden mit 7 Knoten unserem Ziel entgegen. Der gute Wind hielt jedoch nicht weiter an, aber wir konnten mit gesetzten Segeln und gedrosseltem Motor, die mindestens angestrebten 6 Knoten Marschfahrt einhalten. Etwa 3 Stunden vor unserem Hafen, hörten wir eine Spezial-Wettervorhersage auf Kanal 16, die auf 20:00 Uhr in der Region Languedoc-Roussillon Starkwind bis 8 Beaufort ankündigte! Wir waren zeitlich gut unterwegs, das Meer war ruhig, aber mulmig wird es einem natürlich trotzdem und man hält noch genauer Ausschau, nach eventuellen Anzeichen von beginnendem Starkwind. Ohne Probleme erreichten wir um 18.30 Uhr unseren Hafen, nahmen eine erfrischende Dusche und gingen alsdann auswärts essen. Im Restaurant hatten wir das Gefühl, die Stühle wackelten ununterbrochen und wir waren froh, als wir wieder auf dem Schiff waren und hundemüde in die Kojen sinken konnten.
29. Juni bis 11. Juli Port Camargue