2001-2

Mallorca, Ibiza und Südspanien

27.07.01 Port Gruissan

Am 27.07.01 starteten wir zu unserem 2. Segeltörn in dieser Saison. Die erste Etappe führte uns nach Port Gruissan wo wir für 2 Nächte problemlos einen Hafenplatz bekamen. Wir liessen es uns nicht nehmen, der Burgruine einen Besuch abzustatten und wurden belohnt mit einer wundeAm 27.07.01 starteten wir zu unserem 2. Segeltörn in dieser Saison. Die erste Etappe führte uns nach Port Gruissan wo wir für 2 Nächte problemlos einen Hafenplatz bekamen. Wir liessen es uns nicht nehmen, der Burgruine einen Besuch abzustatten und wurden belohnt mit einer wunderschönen Rundsicht über den Ort.

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29.07.01 Puerto de la Selva

Puerto de la Selva erreichten wir am 29.7. Bestens geschützt vor Wind und Wetter liegt man hier in einer langgezogenen Bucht. Der Hafen bietet nur wenig Gästeplätze, aber auch hier hatten wir auf Anhieb Glück, uns einen Platz mit Strom und Wasser am Steg zu ergattern.

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30.07.01 Cala de.S.Pol (San Feliu de Guixols)

Nach Wasser bunkern und einkaufen starteten wir am 30.7 nach San Feliu de Guixols. Wir wurden verwöhnt, indem wir in der Cala von San Pol eine wunderschöne Ankerbucht vorfanden, wo wir uns für die Überfahrt nach den Balearen noch ein wenig ausruhen konnten.

01.08.01 Alcudia

Am 31.7. um 16:00 Uhr holten wir den Anker auf und starteten nach Alcudia, im Norden von Mallorca. Der Mond hat uns zum Glück begleitet, sodass wir nicht in schwärzeste Nacht eintauchten. Alles verlief gut, bis wir ca. die halbe Strecke hinter uns hatten, dann hörten wir plötzlich wie unser Motor zu lärmen begann. Sofort stellten wir ihn aus und Ernie sah sich das Desaster an; der Schlauch der Kühlwasserleitung hatte sich durch die Vibration gelöst und somit hatte unser Motor kein Kühlwasser mehr! Schnell war der Schaden behoben und wir konnten die Fahrt fortsetzen. Nach 18 Stunden erreichten wir den Hafen von Alcudia, wo wir von unseren Kollegen Eckhart und Fanny bereits erwartet wurden. Zwei Nächte verbrachten wir  im Hafen, dann verholten wir in die Ankerbucht von Alcudia und blieben 3 Nächte am Anker.

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06.08.01 Porto Cristo

Am 06.08. verliessen wir die Ankerbucht von Alcudia und setzten Segel Richtung Porto Cristo. Der Wind liess uns etliche Segelmanöver verrichten, mal schlief er ein, mal frischte er auf, jedenfalls erreichten wir den Hafen, mit einer geschützten Hafeneinfahrt so um 16:30 Uhr ziemlich müde und beschlossen gleich, 2 Nächte zu bleiben. 1 Stunde später waren alle Plätze belegt und wir konnten uns getrost einer kühlen Dusche widmen!

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08.08.01Porto Petro

Wir freuen uns auf unser neues Ziel, Porto Petro, das wir von unserem Törn 1988 in bester Erinnerung hatten. Doch die schöne Ankerbucht, wie wir sie noch erlebten, hat sich in ein Bojenfeld verwandel und sämtliche Bojen waren belgt um 12:00 Uhr! Trotzdem konnten wir einen guten Ankerplatz finden. Aber es kamen noch mehrere Schiffe, die sich viel zu nahe von uns vor Anker legten und zusammen mit dem Schwell, der von draussen in die Bucht einlief, wurde aus dem Landgang nichts und guten Schlaf konnten wir auch nicht finden, schade.

09.08.01 Bucht von San Jordi

Schon um 10:00 Uhr verliessen wir Porto Petro und machten uns auf den Weg nach Bahia San Jordi. Eine riesengrosse Bucht tat sich uns auf, als wir um 14:00 Uhr eintrafen und von weitem sah es so aus, als wären alle ankernden Schiffe mit einem hellblauen Rumpf bemalt. In Wirklichkeit, war aber das Wasser so hell und klar, dass es sich an den Bootsrümpfen widerspiegelte. Wie ein Magnet zog es uns an, hier vor  Anker zu gehen und wir genossen einen wunderschönen Nachmittag, mit baden und faulenzen und wurden am Abend noch mit einem fantastischen Sonnenuntergang belohnt.

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10.08.01 Cala Santa Ponsa

Erst um 13:00 Uhr können wir uns entschliessen, den Anker zu lichten und die schöne Bucht zu verlassen. Aber unser Törn ist ja noch lange nicht zu ende und ausserdem erwarten uns unsere Freunde aus Mallorca, Fanny und Eckhard am Samstag, 11. 8. in Santa Ponsa Obwohl wir den Ort erst um 18:30 Uhr erreichen, finden wir problemlos einen Ankerplatz und sind von der Grösse dieser Bucht angenehm überrascht. Wie verabredet, treffen wir am nächsten Tag unsere Freunde und zu meiner Überraschung, bietet mir Fanny an, mich mit dem Auto zu einem Einkaufscenter zu fahren, wo ich mich wieder mal nach Herzenslust verproviantieren kann! Anschliessend kommen die beiden an Bord und wir verbringen einen wunderschönen Nachmittag zusammen.

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12.08.01 Eulalia (Ibiza)

Am 12. 8. verlassen wir Mallorca endgültig und nehmen Kurs auf Eulalia (Ibiza). Etwa auf halbem Weg hören wir ein Geplätscher neben unserem Schiff und sehen uns unvermittelt von Delphinen umgeben, die uns eine Weile begleiten. Wenn ihre Körper aus dem Wasser schnellen, sieht man ihre listigen Äuglein, mit denen sie einem zuzwinkern, was für eine Bereicherung! Der Schwell, mit den entgegen laufenden Wellen jedoch, macht uns weniger Spass und als wir endlich unser Ziel erreichen, erhalten wir keinen Platz mehr im Hafen – ausgebucht! Wohl oder übel müssen wir vor der Hafeneinfahrt ankern und werden die ganze Nacht vom einlaufenden Schwell hin und her geschüttelt.

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13.08.01 Cala Yondal (Ibiza)

Fluchtartig verlassen wir um 9:00 Uhr ohne Frühstück den ungastlichen Ankerplatz, unserem neuen Ziel, San Antonio, entgegen. Selbstverständlich muss der Skipper auf seinen wohlverdienten Kaffee und sein Frühstücksbrot nicht verzichten, das ich ohne Probleme unterwegs zubereiten kann. Gegen Mittag sehen wir hinter einem Felsvorsprung in eine Bucht hinein und ein paar Masten von Segelschiffen ragen daraus empor. Neugierig nähern wir uns und sehen uns wieder in einer traumhaften, gut geschützten Ankerbucht. Das Wasser ist wunderbar ruhig und wir beschliessen kurzerhand, ein paar Tage hier zu bleiben. Es handelt sich um Cala Yondal, wie wir aus der Karte entnehmen und wir fühlen uns wie in der Karibik, mit Drink unter Strohdächern am nahen Sandstrand und Riz Casimir am Abend auf unserer Yacht, ein Paradies.

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15.08.01 Denia

Die gute Wetterlage mahnt uns zur Weiterfahrt! Am 15. 8. verlassen wir Ibiza, mit Ziel Javea, am Spanischen Festland. Segel setzen liegt nicht nicht drin, der Wind ist zu schwach und kommt obendrein platt von hinten. Dafür haben wir leichten Wellengang, der uns förmlich an die Küste spült, die wir nach 9 Stunden erreichen. Doch welche Enttäuschung – wieder kein Platz im Hafen. Ankern kommt nicht in Frage, also fahren wir nochmals eine Stunde weiter bis Denia. Die Hafeneinfahrt wird von den Sportbooten und den Mega-Autofähren benützt. Der Hafen gefällt uns, ist aber noch im Ausbau und wird sicher ein Bijou, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind. Hier gibt es mehr als genug freie Plätze und sehr schöne, breite Anlegestege Die Duschen mit WC sind 1. Klasse. Wir geniessen im nahen Restaurant einen ausgezeichneten Fisch und fallen todmüde, aber glücklich in die Kojen.

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Am 16.8. um 9:00 Uhr laufen wir aus Richtung Valencia. Wir werden von dunklen Wolken empfangen und in der Ferne sind auch schon Blitz und Donner zu hören, wenn das nur gut geht! Doch unser Kurs führt uns zunehmend dem schlechten Wetter davon, ja wir können sogar Segel setzen und laufen um 17:45 Uhr in Valencia ein. Der Hafenplatz ist i.O., aber die Mooring, die Ernst aufnehmen muss, ist über und über von Muscheln behangen. Ausserdem liegt ein eigenartiger Geruch in der Luft, den wir nach Schwefel einstufen. Im nahen Handelshafen wird die ganze Nacht gearbeitet und wir wissen mit Sicherheit, dass wir hier nicht länger als eine Nacht bleiben werden! In dieser Nacht werde ich von Schüttelfrösten heimgesucht, obwohl die Temperatur ca. 28 Grad beträgt.

18.08.01 Oropesa del Mar

Gliederschmerzen plagen mich, als wir um 9:30 Uhr in Valencia ablegen, mit Ziel Oropesa del mar. Trotzdem bereite ich einige Brote mit Salami und Schinken vor und braue uns einen Kaffee, den wir dann unterwegs mit Wonne zu uns nehmen. Da meine Glieder immer bleischwerer werden, lege ich mich einige Zeit im Salon hin und schlafe auch kurze Zeit ein. Die hohe Raumtemperatur zwingt mich jedoch bald wieder nach draussen und um 17:00 Uhr hilft uns der Mariniero in Oropesa beim anlegen. Doch ich kann die Eintragung im Logbuch nicht zu ende führen, ich glühe und habe auch prompt 39 Grad Fieber. Ernst kocht Tee, geht einkaufen, ist Krankenpfleger und macht das alles super. Ich kann mich erholen und wir bleiben 3 Tage hier.

21.08.01 Casas d‘ Alcanar

Es ist der 21. 8. und wir verlassen diesen schönen Ort, den ich leider nicht geniessen konnte, Richtung Las Casas de Alcanar. Wieder gibt es einen wunderschönen Segeltag und mir geht es langsam besser. Die Verständigung mit dem Mariniero ist sehr schwierig als wir um 17:30 Uhr eintreffen, aber schlussendlich können wir an einer Segelyacht längsseits gehen und unser Platz in dem kleinen Fischerhafen ist für die Nacht gesichert. Wir krönen den schönen Tag mit einem Bistecca in einem gepflegten Restaurant und geniessen anschliessend die Nachtruhe.

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22.08.01 Calafat

Leider gibt es von diesem wirklich sehr schönen Ort kein Foto, Skippy hat es vergessen! Aber er ist entschuldigt, musste er doch die letzten Tage so ziemlich alles alleine machen, da ich noch Rekonvaleszentin war. Heute hat es Wind, aber leider platt auf die Nase, dafür lacht die Sonne vom Himmel und das entschädigt uns. Schon um 15:45 Uhr erreichen wir Calafat und sind doch ein bisschen schockiert, da in nur geringer Entfernung ein Atomkraftwerk die Uferpromenade verunziert! Im Ort selbst, sieht man jedoch nichts davon, ja es ist sogar ein wunderschöner Villenort mit fantastischem Blick auf’s Meer, was für Gegensätze!

23.08.01 Aiguadolc (Sitges)

Wir stehen zeitig auf, denn heute gibt es einen langen Törn nach Aiguadolc (Sitges). Drohende Wolken verschwinden wieder und wir können segeln mit halbem Wind, sodass das Schiff keine Krängung macht und trotzdem 6 Knoten Fahrt auf dem Log abzulesen sind, später wird dann auch noch dem Spinnaker Ehre angetan und er enfaltet seine ganze Pracht vor dem Wind. Um 17:40 Uhr laufen wir ein und erhalten einen schönen Hafenplatz. Uns erstaunt das hektische Treiben der einheimischen Bevölkerung und eine Yacht um die andere läuft aus um 22 Uhr! Wir begeben uns auf die Hafenmauer und erleben ein fantastisches, 40-minütiges Feuerwerk wie wir es noch selten erlebt haben (nicht einmal am ‚Zürifäscht‘).

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24.08.01 Arenys de Mar

Nach dem Feuerwerk von letzter Nacht, herrschte in Aiguadolc bis morgens um 7:00 Uhr Feststimmung. Trotzdem entschlossen wir uns um 9:00 Uhr auszulaufen. Wir erreichten um 15:30 Uhr Arenys de Mar, ein sehr schöner Club Nautico mit Swimming Pool. Wir bevorzugten jedoch die Dusche und die Verpflegung an Bord. Anschliessend ist einkaufen angesagt, hart ist das Seglerleben, aber wir lassen uns nicht unterkriegen.

25.08.01 Cala de San Pol

Bereits um 9:00 Uhr laufen wir aus, unserem nächsten Ziel entgegen. Cala de San Pol war der Ausgangspunkt für unsere Überfahrt nach Mallorca. Wir beschliessen in dieser schönen Bucht 3 Tage zu verweilen. Am 2. Tag erhalten wir Besuch von den Schwiegereltern in Spe von Thomas. Wir verbringen einen schönen Nachmittag auf dem Schiff. Nach feuchter Landung in der Brandung mit dem Dingi, nehmen wir mit nassen Kleidern im Strandhotel einen Fisch zur Brust. Wie gesagt, hart ist das Seglerleben!

27.08.01 Argeles sur Mer

Die vergangene Nacht war ein Greuel für uns. Der Schwell, der immer stärker in die Bucht einlief, bewegte unser Schiff von allen Seiten wie ein Spielball. Um 6:00 Uhr war der Aufbruch beschlossene Sache und wurde sofort in die Tat umgesetzt. Dem nicht genug, nach 1 Std. Fahrt stehen wir einer Armada von ca. 20 auslaufenden Fischerbooten gegenüber. Kurze Zeit darauf verschwanden wir für 2 Std. in dichtem Nebel, aber mit viel Glück und GPS meisterten wir auch diese Situation. Bei strahlendem Sonnenschein und einem schönen Wind, rundeten wir Cap Creus und liefen den Hafen von Argeles sur Mer an. Der Ort gefiel uns so gut, dass wir uns entschlossen 2 Tage zu bleiben. Am Abend schlenderten wir der schönen Uferpromenade entlang und besuchten eine, der für Argeles sur Mer bekannten bretonischen Crepperie. Der Sider de Pommes dazu, durfte natürlich nicht fehlen.

29.08.01 Port Leucate

Leider wurde für die kommenden Tage Starkwind angesagt, sodass wir uns entschlossen weiterzureisen. Unser nächstes Ziel, Port Gruissan, ist ca. 30 Seemeilen entfernt. Als wir Leucate passierten wurden wir vom Starkwind überraschte, der sich nicht an den Stundenplan hielt. Nach einigen Brechern über das ganze Schiff und wenig Fahrt gegenan, entschlossen wir uns Port Leucate anzulaufen. Wir mussten mit Seitenwind längs an ein Betonpier anlegen. Um unser Schiff zu schützen haben wir sämtliche Fender ausgebracht. Für die nächsten vier Tage sind wir im Port Leucate blockiert, zeitweise messen wir im Hafen 40 Knoten Wind. Am 5. Tag bessert sich die Wettersituation und wir laufen um 8:30 Uhr aus, Richtung Port Camargue. Anfangs segeln wir mit 25 Kn Wind, am Nachmittag schwächt er immer mehr ab und um 18:30 Uhr laufen wir bei strahlendem Sonnenschein und einer leichten Brise im Port Camargue ein.

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Wir sind glücklich und zufrieden, nach einem erlebnisreichen Törn, ohne Schaden unseren Heimathafen erreicht zu haben.

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