Belgien

05. bis 15.06.2016, Bootsferien in Belgien

05.06.2016

Zürich – Brüssel – Antwerpen

Nun war es also wieder einmal so weit, wir verliessen unser Heim für 10 Tage und freuten uns auf die Bootsferien in Belgien, zu der uns Jürg und Margrit eingeladen hatten. Die (viel zu schweren!) Taschen hatten wir am Vortag bereits aufgegeben und so bestiegen wir den Bus in Oetwil leichten Fusses um 10.15 Uhr nach Uster, von wo wir mit dem Zug in den HB- und danach weiter zum Flughafen-Kloten gelangten. Um 12.45 Uhr waren wir bereits in der Luft Richtung Brüssel. Nach der Landung nahmen wir unser Gepäck in Empfang und bestiegen kurze Zeit später den Zug nach Antwerpen. Nachdem wir dort die prächtige, verzierte Bahnhofshalle bestaunt hatten, nahmen wir den Bus, der direkt vor dem Bahnhof hielt und fuhren zur Bushaltestelle, die uns Margrit zuvor angegeben hatte und von wo sie uns auch abholte. Ein kurzer Fussmarsch und schon sassen wir auf der schönen Yacht ‘Moule’ beim Apéro! Nachdem unser Gepäck verstaut war, wurden wir von Margrit mit Spaghetti Bolognaise verwöhnt, die uns köstlich schmeckten!

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06.06.2016

Antwerpen – Dendermonde

Obwohl wir uns eigentlich vornahmen, den Hafenpavillon MAS (Museum aan de Strom) zu besuchen, beschlossen wir, das gute Wetter auszunützen und unsere Schiffsreise zu starten. Bereits um 8.20 Uhr legten wir ab und schon bald hörten wir, an den idyllisch gesäumten Ufern, mit Blumenwiesen, Bäumen und Sträuchern, die Vögel zwitschern und glitten ruhig dahin. Um 15.35 Uhr erreichten wir Dendermonde, eine Gemeinde in der belgischen Provinz Ostflandern, die an der Mündung der Dender in die Schelde liegt und legten dort an einem Holzsteg an. Inzwischen waren die Temperaturen merklich angestiegen und als Margrit und ich auf Erkundungstour in den Ort waren, brannte die Sonne erbarmungslos vom Himmel und zwang uns, sofort ein kleines Strassencafé anzusteuern und einen kühlen Drink unter Sonnenschirmen zu bestellen! Heute war es zu heiss, um selber zu kochen, weshalb wir nach einem geeigneten Lokal Ausschau hielten, in das wir unsere Männer entführen konnten. Erst auf dem Heimweg wurden wir fündig und wählten das griechische Restaurant ‘Zorba’ aus, das sich im Nachhinein als goldrichtig erwies!

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07.06.2016

Dendermonde – Gent

Nach gutem Schlaf und ausgiebigem Frühstück, Margrit hatte uns frisches Brot mit feinen Gipfeli besorgt, verliessen wir unseren Liegeplatz und nahmen Kurs Richtung Gent. Während der Fahrt, liess sich Margrit vom Hafenmeister einen Platz für zwei Nächte reservieren. Durch eine offene Schleuse gelangten wir in ein immer enger werdendes Fahrwasser, mit einer Vegetation, die seinesgleichen suchte. Man wähnte sich in einem kleinen Dschungel, so dicht hingen die Blätter der Bäume und Büsche beidseits der Uferböschungen über dem Wasser. Es stellte sich als lohnenswert heraus, den Liegeplatz reserviert zu haben, waren doch schon viele Schiffe unterwegs und die Hafenplätze dementsprechend gut belegt. Jürg navigierte die Yacht gekonnt zwischen zwei, bereits am Steg liegende Schiffe und kurze Zeit später, machten Margrit und ich uns auf den Weg zum Einkauf fürs Nachtessen. In einem nahe gelegenen Spar wurden wir fündig und schon bald darauf zog ein herrlicher Duft durch unsere Nasen und wir genossen ein hervorragendes Essen!

08.06.2016

Gent ist, nach Antwerpen, die zweitgrösste Stadt in Flandern. Dementsprechend reiht sich in der Flaniermeile, auch ein Geschäft an das andere. Margrit und ich konnten jedenfalls der Versuchung nicht widerstehen, in einem der Kleidergeschäfte herum zu stöbern, während sich die Männer eher für Telefon-Shops und Elektronik-Läden interessierten. Auf dem Marktplatz, der von gepflegten, uralten, historischen Gebäuden umringt war, setzten wir uns draussen in ein Café und bestellten uns einen kühlen Drink. Die Sonne schien aus heiterem Himmel und uns wurde bewusst, wie viel Glück wir hatten, denn aus anderen Regionen hörte man immer wieder, wie Unwetter die Flüsse und Seen anschwellen liessen und vielerorts ein Durchkommen auf dem Wasser unmöglich wurde. Wir begaben uns ins Historische Zentrum von Gent, dessen Mittelpunkt der ‘Belfried’ bildet, das stolzeste Symbol der Unabhängigkeit der Stadt, auf dessen Turmspitze ein im Jahre 1377 gegossener Drache thront. Der mittelalterliche Turm bildet zusammen mit der St. Bavokathedrale und der Sint-Niklaas-Kirche eine Turmreihe. Auch dem Prinzenhof statteten wir einen Besuch ab in dem am 24.2.1500 Karl V. zur Welt kam. Danach besichtigten wir das ‘Galgenhuis’ das ursprünglich 1776 als Fleischhaus erbaut worden ist, in dem die armen Leute Innereien kaufen konnten. Früher wurden dahinter tatsächlich Menschen an den Pranger gestellt, daher der Name ‘Galgenhuis’ und später diente es als Markthalle. Müde, von den vielen Eindrücken überwältigt, kehrten wir zum Schiff zurück und wurden von Margrit und Jürg mit einem feinen Lammrack vom Grill belohnt!

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09.06.2016

Gent – Beernem

Gut ausgeschlafen, liefen wir um 10.00 Uhr aus Richtung Brügge. Um die vielen, fantastischen Erlebnisse verarbeiten zu können, war die ruhige, erholsame Flussfahrt genau das Richtige. Ernst und ich durften auch das Steuern der ‘Moule’ übernehmen, was wir natürlich gerne taten. Mit ihren zwei Motoren, liess sich das Schiff problemlos steuern und dank dem AIS (Automatisches Identifikationsstystem für den Schiffsverkehr) sah man schon früh, wenn andere Schiffe entgegenkamen, oder von hinten aufholten. Mir (Silvia) wurde es jedoch schon etwas mulmig, wenn Lastkähne entgegenkamen und ich war froh, wenn Jürg ein Auge darauf hielt, was ich tat! Kurz vor Brügge kamen wir an einem idyllisch gelegenen, kleinen Yachthafen vorbei und entschlossen uns kurzerhand, dort am hölzernen Seitensteg für Gastlieger anzulegen. Das Hafenbüro war leer, doch konnte man den Hafenmeister tel. erreichen, was Margrit auch tat. Er gestattete uns, am Gästesteg zu bleiben und wollte dann am Abend vorbeikommen, um das Liegegeld zu kassieren. Während Jürg das Schiff klarierte, unternahmen Margrit, Ernst und ich einen Spaziergang auf einem romantischen Geh- und Fahrradweg entlang des Flusses. Es war heiss und wir begaben uns nach der Rückkehr schnurstracks ins Gartenrestaurant, das zum Yachthafen gehörte. Jürg sass bereits an einem der Tische und wir gesellten uns zu ihm und gönnten uns einen kühlen Drink. Der Hafenmeister erwies sich dann als etwas bärbeissig, was Margrit jedoch geflissentlich ignorierte!

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10.06.2016

Beernem –  Brügge

Um Brügge gebührend geniessen zu können, verliessen wir unseren Liegeplatz bereits um 09.00 Uhr. Margrit rief unterwegs den Hafenmeister an und konnte problemlos einen Gästeplatz für zwei Nächte reservieren. Um 11.45 Uhr befanden wir uns vor der Hafeneinfahrt, vor der uns eine Fussgängerbrücke den Weg versperrte. Der herbeigerufene Hafenmeister begab sich in ein Karbäuschen und wie von Geisterhand hob sich die Brücke waagrecht in die Höhe, durch Stahlseile, die auf Walzen aufgerollt wurden. Wir lagen seitlich, in einem geschlossenen Flussteil, unter schattigen Bäumen, wie in Abrahams Schoss! Kurze Zeit später erkundeten wir Brügge und waren überwältigt! Historische Bauten, fantastische Kirchen, der grosse Marktplatz mit romantischen Kutschen, worauf den Touristen die wunderschöne Stadt gezeigt wurde, enge Gässchen mit Bäckereien und Confiserien, die ihren betörenden Duft verströmten, Auslagen mit Brüsseler Spitze, usw. Während Jürg sich noch in der Stadt umsehen wollte, besuchten Margrit, Ernst und ich das Historium von Brügge, das uns in die mittelalterliche Stadt im 15. Jahrhundert zurückversetzte. Ein Audio-Guide führte uns durch Themenräume und wir konnten hören, sehen und riechen, wie sich das Leben in dieser Zeit abspielte und anhand einer Geschichte von Anna und Jacob, hautnah dabei sein.

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11.06.2016
Ausflug nach Oostende

Heute liessen wir uns bedienen im Restaurant ‘Le Pain Quotidien’ und genossen ein ausgezeichnetes Frühstück. Zum Glück hatten wir auf den Tipp von Margrit gehört und bestellten nur eine Portion, die so gross war, dass sie problemlos für zwei Personen reichte! Anschliessend fuhren wir mit dem Bus zum Bahnhof, von wo wir den Zug nach Oostende bestiegen. Ernüchterung machte sich breit bei uns, von Romantik keine Spur, einzig das Meer übte eine gewisse Faszination in uns aus. Die riesigen Häuserzeilen entlang der Promenade, machten einen tristen Eindruck und ausserdem war der Himmel grau und es begann zu nieseln, was wahrscheinlich auch dazu beitrug, unseren Blick zu trüben! Ein Aufsteller waren jedoch die diversen Fischpräsentationen, die an vielen Verkaufsständen feilgeboten wurden. Vom langen Fussmarsch müde, setzten wir uns in ein gemütliches Strassencafé und schauten dem emsigen Treiben der Leute auf der Promenade zu. Um 17.00 Uhr waren wir zurück auf dem Schiff und beschlossen, heute auswärts essen zu gehen. Nachdem Ernst und ich einen Tisch im nahen ‘Bistro de Schaar’ reserviert hatten, fanden wir uns zum Nachtessen dort ein und waren mit unserer Auswahl mehr als zufrieden.

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12.06.2016

Museumsbesuch und Nachtessen im Restaurant ‘La Bruschetta’
Brügge gefiel uns so gut, sodass wir unseren Liegeplatz kurzerhand um eine Nacht verlängerten. Heute stand ein Museumsbesuch im ’Groeningemuseum’ an, das eine abwechslungsreiche Übersicht über die Geschichte der belgischen Kunst bietet. Höhepunkt der Kollektion sind vor allem die herausragenden Werke von Jan van Eyck, Hans Memling, Hugo van der Goes und Gerard David. Die Zeit verflog im Nu und erst der knurrende Magen erinnerte uns, wie spät es mittlerweile wurde! Während es Margrit und Jürg ins Restaurant ‘Le Pain Quotidien’ zog, setzten Ernst und ich uns in ein Bistro beim Marktplatz, wo wir das emsige Treiben der Einheimischen und Touristen beobachten- und die schönen, stolzen Pferde der Kutscher bestaunen konnten, die hoch erhobenen Hauptes ihre Arbeit verrichteten. Zurück auf dem Schiff, erzählten uns Margrit und Jürg von einer romantischen Pizzeria, die sie entdeckt- und gerne besucht hätten am Abend. Wir waren natürlich sofort begeistert und wurden dann leider am Abend herb enttäuscht. Die Pizzeria war wirklich ein Bijou, es roch himmlisch nach Käse und Knoblauch, doch waren die Tische bis auf den letzten Platz besetzt. Der Wirt empfahl uns, ein paar Häuser weiter die Pizzeria, La Bruschetta’ zu besuchen, deren Pizzas er empfehlen könne. Einverstanden, das Essen war gut, doch das Lokal war nur spärlich besetzt und das Ambiente war mit letzterem nicht zu vergleichen.

13.06.2016

Brügge – Gent

Um 09.00 Uhr waren wir bereits wieder unterwegs Richtung Gent, das wir um 14.30 Uhr erreichten. Ernst und ich begaben uns auf Erkundungstour, um den Weg mit Tram und Zug ausfindig zu machen, den wir am nächsten Tag nehmen mussten, um nach Antwerpen zu gelangen. Das Hafenmuseum dort, dieser fantastische Baukomplex, ging uns nicht mehr aus dem Kopf, das wollten wir unbedingt noch besichtigen. Der Weg von unserem Liegeplatz zur Tramstation, lag nur ein paar Minuten entfernt und hielten direkt vor den Bahnhof in Gent. Die Tramtickets kosteten €3.00 pro Person, soviel hatten wir herausgefunden, doch es gab noch Überraschungen, wie wir am nächsten Tag feststellen sollten!

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14.06.2016

Ausflug nach Antwerpen

Der Himmel war grau und trüb an diesem Morgen, deshalb brauchten wir einen Aufsteller in Form einer heissen Tasse Kaffee mit Eierlikör. Margrit hatte den Kaffee tags zuvor bestellt und gab uns den Tipp, diese Kombination auszuprobieren, zumal der Likör gratis dazu serviert wurde! Wir fragten den Kellner, ob man Kleingeld brauche für die Trambillette, worauf er uns den nahe gelegenen Presseshop empfahl, wo man Mehrfahrtenkarten kaufen konnte. So erstanden wir eine 10er Mehrfahrtenkarte für €12.00, also €1.20 pro Person, statt €3.00! Im Bahnhof angekommen, legten wir einen Spurt hin, um den Zug nach Antwerpen zu erwischen, der eben eingefahren war. Nach einer Busfahrt zum Hafen, standen wir endlich vor dem Hafenmuseum. Die Ausstellungsräume des 62 m hohen Museumsturms sind über 10 Etagen in ‘Boxen’ gestapelt. Dabei ist jede Ebene um 90 ° gedreht, sodass sich eine Spiralförmige Anordnung ergibt. Die dazwischen liegenden Galerien mit gewölbten Glasflächen, bieten wechselnde Ausblicke auf Stadt und Hafen. Die Fassade aus rötlichem, indischen Sandstein, ist mit 3000 Händen aus poliertem Aluminium verziert, eine Anspielung auf die Herkunft des Stadtnamens von Antwerpen. Alle Ausstellungsräume zu besuchen, hätte viel zu viel Zeit in Anspruch genommen, so besuchten wir ein Museum mit Fundgegenständen rund um die Seefahrt, z.B. Anker, Töpfe, usw. und begaben uns über Rolltreppen auf die Panorama-Plattform, die einen fantastischen Ausblick über die gesamte Stadt und den Hafen bot. Anschliessend schauten wir noch im Diamanten-Pavillon vorbei, das am Fusse des Hafenmuseums einquartiert ist. Darin wurde erklärt, warum Antwerpen als Diamanten-Weltzentrum gilt und wie Diamantenschleifer und -händler früher und heute arbeiteten. Müde aber glücklich, mit vielen schönen Eindrücken, kamen wir wieder in Gent an, wo uns Margrit feine Hörnli, mit viel Käse und Hackfleisch auf den Tisch zauberte.

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15.06.2016

Gent – Brüssel – Zürich

Unsere Zeit auf der ‘Moule’ war abgelaufen, wir packten unsere Siebensachen, verabschiedeten uns von unseren Gastgebern Margrit und Jürg und traten über Gent- und Brüssel die Heimreise nach Zürich an. Im Flughafen Brüssel hatten wir ausreichend Zeit, bis zum Flug nach Zürich. Wir erstanden in der taxfreien Zone noch einige Leckereien und setzten uns in ein Restaurant, mit Blick auf das Flughafengelände. Dabei konnten wir die ‘Airforce one’ bestaunen, die soeben von der Startbahn Richtung USA abhob. Welches hohe Tier hatte da wohl Brüssel besucht? Diese Frage blieb natürlich für uns unbeantwortet, doch die Grösse dieses Flugzeugs hatte uns schon überrascht. Die Zeit verging im Fluge und schon bald brachte uns eine Maschine der ‘Swiss’ nach Zürich, wo wir, nach Zug- und Busfahrt, wieder gesund und glücklich zu Hause ankamen.

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